Oberliga 2. Runde: Erste Niederlage der Vereinsgeschichte in der dritten Liga

Letzten Sonntag ging es gegen den SK Johanneum Eppendorf (SKJE) ran. Diese spielten im Oberstufenhaus im Wilhelm Gymnasium. Im selben Raum trug sich dich Begegnung zwischen SKJE 2 und St Pauli 3 aus, was ein Tag voller spannender Schachpartien versprach. Unsere Gegner verzichteten auf ihre beiden Großmeister an den vorderen Brettern sowie auf einen FM am mittleren Brett. Obwohl wir unsere Bretter 1 bis 8 mit starken Spielern besetzten, galt Jakob, der nominell nur minimal höher eingestuft war (gerade mal 1 Elo-Punkt!), als einziger Favorit – alle anderen gingen als Underdogs ins Match.

Der obere Teil der berüchtigten und gefürchteten Serrer-Zange an Brett 1 spielte im Mittelspiel ungenau, sodass er mit weiß schnell die Initiative verlor. Trotz schwacher Grundreihe, sowie wackliger zweiter Reihe verteidigte Christoph sich gegen den internationalen Meister (IM) hervorragend, sodass ein ungleichfarbiges Läuferendspiel, trotz 2 Minusbauern Remis endete.

Mit „falschem Randbauer“ zu meinem Erstaunen trivial Remis! (Notiz an mich selbst: Endspielbasics nochmal wiederholen).

Jürgen bremste (leicht aussehend) mit schwarz den nächsten Titelträger (IM) aus. Auch wenn es nach eigener Aussage wenig Spaß gemacht hat (wahrscheinlich wegen der Solidität seines Gegners), wieder ein beachtlicher Erfolg für unseren aufstrebenden Mannschaftsführer! Weiter so: Road to FM 😎!

An Brett 3 wurde wahrscheinlich die verrückteste Partie in der Begegnung gespielt. Nach einem Vorstoßfranzosen mit heterogenen Rochaden, entstand folgende unklare Stellung in der Jakob eine sehr starke Fortsetzung nach fxe5 fand.

Weiß am Zug:

21.a5 Dc7 22.b5 exf4

Und jetzt der Clou des Figurenopfers: 23.b6! axb6 24.axb6 Dd8? (Der Computer hält folgende Stellung noch für ausgeglichen (0.00): 24…Dd6 25.Db5 Tcf8 26.Sb4 Dxb4! 27.Txb4 Lxb4 28.Da4 La5 29.Db5)

Doch nach 24…Dd8? entkommt der schwarze König nach Db5! (droht Da4 nebst Matt über die a-Linie) nicht mehr! Mit 2/2 ist Jakob zurzeit der Topscorer der Mannschaft und holte den Ehrenpunkt für den Spieltag.

Leider sollte dies nicht der einzige Franzose mit schwarz sein, der dem Untergang geweiht war.

An Brett 4 spielte meine Wenigkeit gegen eine Aufzucht der damaligen Fischbeker Jugend und frühen Erwachsenseins. Gerade als ich mich in Sicherheit wog, die Stellung vereinfachen wollte. um die Siegchancen meines Gegners zu minimieren, entschied ich mich dummer Weise, die Türme zu tauschen, was leider das Gegenteil bewirkte, sodass der Weg zur Erhaltung der Remis breite schmal wurde und ich letztendlich überspielt wurde.

Carina kam an Brett 5 gut aus der Eröffnung und es sah nach einem vielversprechenden Angriff für sie aus (in zweischneidiger Stellung). Ihr routinierter Gegner fand, aber schnell Gegenspiel. Sodass es ihr König war, der schnell unter Beschuss geriet und die Bewertung zu ihren Ungunsten kippte.

Alexander Schneider, welcher zurzeit konstant gute Leistung erbringt, zeigte nicht nur Ausdauer beim Laufen, sondern auch am Brett. Sein Gegner und er spielten solides Schach. Kiebitze befürchten nach Tausch des letzten Turmes, dass das resultierende Springer gegen Läufer Endspiel nicht gut sei. Doch die Partie gab Alexanders Entscheidung recht und er hielt die Partie ohne Probleme Remis.

An Brett 7 spielte Thomas seine berüchtigte Eröffnung. In der Zeitnotphase machte er nach gutem Spiel leider paar ungenaue Züge, sodass er nach der Zeitkontrolle sich in einem leicht schlechteren Endspiel wiederfand. Doch er verteidigte gut und Mithilfe seines Gegners driftete auch die Partie dann ins Remis.

An Brett 8 ging es für unseren Youngstar und der zweite Teil Serrer-Zange ans Werk.

Aus einer eigentlichen soliden und harmlosen Eröffnung beiderseits, erklärte unser Spieler dem anderen schnell den Kampf an. Dieser  Gegner jedoch nutze die dabei entstandenen Schwächen leider sehr gut aus. Am Ende gab es zu viele Probleme zu lösen, da konnte ein prächtig, eingepflanzter Sniper (Läufer) auf d4 das Blatt auch nicht mehr wenden und die weiße Flagge wurde gehisst.

Am Ende musste sich Fischbek erstmals 3:5 in der Oberliga geschlagen geben.

Die Einzelergebnisse des Spieltags:

Nach 2 Spieltagen sind außer SKJE und den Schachfreunden Hamburg keine Mannschaften mehr ungeschlagen. Letztere Mannschaft laden wir schon am 03.12.2023 in unsere Festung nach Fischbek ein. Es verspricht von Tabellenspitze bis Tabellenende weiterhin spannend zu bleiben!

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