“ She´s a Killer Queen
Gunpowder, gelantine,
Dynamite with a laser beam
Guaranteed to blow your mind
Anytime.“ – (Queen – Killer Queen)
Lausige Außentemperaturen um den Gefrierpunkt herum trieben am gestrigen Freitag zwölf Spieler und eine Spielerin in die gut beheizte Wärmestube Altentagesstätte. Aber nicht nur die Aussicht, die auf durchschnittlich zwölf Grad heruntergekühlten häuslichen Wohnräume wenigstens für ein paar Stündchen verlassen zu können, trieb die illustre Schar in die Altentagestätte. Nein, der Hauptgrund dürfte sicherlich die für diesen Tag angesetzte Blitzmeisterschaft gewesen sein. Endlich wieder eine Blitzmeisterschaft!
Mir als Turnierleiter schwante allerdings Böses, als ich feststellen musste, dass sich dreizehn Spielerinnen und Spieler eingefunden hatten. Dreizehn. Nicht zwölf und auch nicht vierzehn. Hätte ich handeln sollen wie der König in Grimms „Dornröschen“ und das Feld um eins reduzieren? Wenn man vorher gewusst hätte, was hinterher dabei herausgekommen ist, wäre garantiert ein zwölfstimmiges, basslastiges „ja“ als Antwort zu vernehmen gewesen. Laut genug jedenfalls, um einen einzelnen schüchternen Sopran zu übertönen, der vergeblich versucht hätte mit einem „nein“ dagegen zu halten.
Die Berichterstattung über ein Blitzturnier, an dem man selbst teilgenommen hat, fällt naturgemäß etwas knapp aus. Im Regelfall hat man nämlich keine Zeit, das Geschehen an den anderen Tischen zu beobachten. Viele interessante und berichtenswerte Momente verschwinden somit auf immer und ewig. Nicht verschwinden wird dagegen das sensationell gute Ergebnis von Carina, die das Turnier mit einem unfassbaren Score von 12 aus 12 (!!) gewonnen hat. Dabei war es keinesfalls so, dass Carinas Gegnerschaft aus der Kinderschachgruppe inklusive ihre Trainerschaft bestand. Wie der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen ist, war das Turnier sehr stark besetzt. Chapeau, Carina!
Ein paar Worte möchte ich aber auch noch über die auf 11, 12 und 13 Platzierten verlieren. Vor Beginn des Turniers prophezeite der Nestor unserer Schachabteilung, Hartmut Döring (88), das Turnier auf dem letzten Platz beenden zu werden. Das war wohl nix, Hartmut. Immerhin stehen drei Punkte in der Tabelle und mit Platz 11 wurde seine eigene Prognose glatt verfehlt. Einen Platz dahinter kam Klaus Düwel (noch 84) mit 1,5 Punkten ins Ziel. Klaus, der sich stets durch eine sehr angenehme Synthese aus Ehrgeiz und Spaß auszeichnet, wird damit sicherlich nicht ganz zufrieden sein. In 2023 wird er dann garantiert wieder angreifen. Tja, und was soll ich zu Peter schreiben? Es drängt sich fast der Verdacht auf, Peter hat sich „erfolgreich“ um eine besondere Tabellen-Ästhetik bemüht. Quasi ein Komplementärkontrast zu Carinas Ergebnis. Aber Peter hat in jeder Partie gekämpft und bedauerlicherweise dann doch nichts abholen können. Kopf hoch. Auch Vincent Keymer hatte vor noch nicht allzu langer Zeit ein Turnier mit 0 aus 9 beendet, um dann erstarkt wiederzukommen.
Fazit: Das Turnier verlief reibungslos in einer insgesamt gelösten Atmosphäre. Dabei gewinnt Carina das Turnier mit einem „Fischer-Ergebnis“ (s. US-Meisterschaft 1964).