Fischbek I – Bille SC II

Der Abend war in einer Hinsicht ein voller Erfolg: 

Für die erste Mannschaft ist (fast) die vollständige Mannschaft aufgelaufen!

Lediglich Andreas Wanke fehlte in der Startacht — ganz anders sah es bei unseren Gegnern aus; schon zu Spielbeginn war klar, dass Denis Schermer, Peter Schausten und Matthias Luckhardt ihre Partien kampflos gewinnen würden. Wir selbst haben in dieser Saison zwar auch schon Bretter freigelassen, aber drei auf einmal ist doch arg viel.

Dass wir gewinnen würden, stand also schon mehr oder weniger fest — es blieb noch zu klären, wie hoch. Sehr schnell fertig war Nikolas Egelriede, der damit seinen fünften Sieg im fünften Einsatz errang. Hoffen wir, dass seine gute Form den Rest der Saison andauert.

Philip Reichhardt holte ebenfalls einen vollen Punkt, und obwohl ich direkt neben ihm saß, bin ich mir nicht ganz im Klaren darüber, was in seiner Partie vor sich ging. Plötzlich standen jedenfalls mehrere seiner Figuren tief in der gegnerischen Stellung und es ging nichts mehr.

In seinem ersten "richtigen" Einsatz für Fischbek setzte sich Christoph Serrer souverän gegen seinen nominell leicht unterlegenen Gegner durch. 6:0!

Mein linker Nachbar, Thomas Peters, bekam definitiv einer "seiner" Stellungen. Damit meine ich eine höchst komplizierte Stellung mit gegenseitigen Mattdrohungen, einem doppelten Freibauern sowie einer Unterverwandlung in einen Springer. Meine Computerengine behauptet zwar, dass in dem Variantendickicht beide Seiten gute Chancen übersehen haben, aber aus menschlicher Sicht war das Remis durch Zugwiederholung völlig in Ordnung.

Ich selbst hatte ein Springer- und Läuferendspiel mit jeweils sieben recht blockierten Bauern, welches sehr nach Remis aussah. Trotzdem: Wer früh Remis gibt, lernt nie etwas — also bin ich mehr als vierzig Züge mit meinem König von einem Flügel zum anderen gewandert, bis die gegnerischen Bauern gefährlich weit vorgerückt waren und etwas anfällig wurden. Davon profitieren konnte ich allerdings erst, nachdem mein Gegner spät am Abend nach über sechzig Zügen einen Moment der Unachtsamkeit hatte und eine kleine Taktik erlaubte.

Insgesamt ein erfolgreicher Abend für uns. 7.5 : 0.5 ist sehr deutlich, und selbst ohne die kampflosen Partien wäre dies ein Sieg für uns gewesen. Unser direkter Verfolger ist jetzt etwas überraschend die sehr junge Mannschaft von Königsspringer mit einem Abstand von einem Mannschaftspunkt. Vier Mannschaftspunkte hiner uns liegen der nominelle Favorit HSG/BUE und unser Lokalkonkurrent Marmstorf II — gegen beide Mannschaften spielen wir aber noch. Hoffen wir, dass diese Begegnungen ähnlich erfolgreich sein werden wie diese hier!