Ohne seine beiden Spitzenbretter reiste unser Gegner aus Schnelsen an. So traten wir gegen ein sehr junges sympathisches Team quasi aus drei Familien bestehend, verstärkt durch zwei weitere Spieler, an. Aber gerade die Talente aus großen Vereinen sollte man ja nie unterschätzen.
An Brett zwei ließ sich Felix zu einem ‚wilden Preußen‘ verleiten. Leider kannte sein Gegner die beste Erwiderung 4…d5 und war auch in der Folge besser informiert. Auf eine haarsträubende Eröffnung folgte ein aus unserer Sicht aussichtsloses Mittelspiel mit einsam im Zentrum festhängendem König ohne Unterstützung. Ein Wunder, dass Felix noch ein Turmendspiel erreichte. Da hatte der Gegner allerdings nicht nur zu viele Bauern sondern auch noch eine tadellose Technik. Schade, dass Felix‘ Kampfgeist nicht belohnt wurde. 0:1
Edelreservist Dieter steuerte in seinem Turmendspiel einen ungefährdeten halben Punkt bei. Jürgen erbeutete einen Bauern, stellte etwas ein und log sich im Endspiel mit Minusqualle zum Remis. Wie Michaels Remis zustande kam weiß ich leider wieder nicht zu berichten. Es schien mir aber schon länger absehbar.1,5:2,5
Peter wirkte sichtlich zufrieden nach seinem Sieg, zu dem ich leider keine Einzelheiten berichten kann. Vielleicht mag er ja den Artikel kommentieren? Stefan, obwohl durch viele Nachtschichten unter der Woche etwas geschwächt, erkämpfte in einer hin und her wogenden Partie ebenfalls einen ganzen Zähler. 3,5:2,5, erstmals in Führung!
Mein junger Gegner bot in einem mausetoten Turmendspiel remis an. Ich ging zu Brett zwei und verstand plötzlich, warum mir zuletzt so warm geworden war. Die Aussage „Das Brett stand in Flammen, es waren noch 15 Züge bis zur Zeitkontrolle und jeder Speiler hatte nur noch weniger als 5 Minuten.“ beschreibt nicht annähend was sich dort abspielte. Erst hatte Lars neben einem schönen Angriff Bauer und Qualle mehr. Dann stellte er eine Figur ein bei anhaltendem Angriff. Und dann, als beide weniger als 1 Minute Restzeit hatten, bot er remis an. Angenommen!
Da konnte ich dann auch ruhigen Gewissens meinem Gegner die Hand reichen.
Wie sagte schon der selige Sepp Herberger? Viereinhalb ist auch gewonnen.
Er sagte aber auch: Der nächste Gegner ist immer der schwerste. In drei Wochen geht es zum HSK, der bekanntlich immer für eine Überraschung gut ist mit seinen unzähligen starken Reservisten.
Nehmen wir den Schwung und das Selbstbewusstsein mit nach Eilbek!