Gestern fand die 35. Ausgabe der Buxtehuder Stadtmeisterschaft statt. Traditionell standen 9 Runden Schnellschach mit 20 Minuten Bedenkzeit auf dem Programm. Wie im Vorjahr wurde im Spielsaal des Schützenvereins Altkloster gespielt, welcher optimale Spielbedingungen bietet. Selbst bei dem gestrigen „Es regnet ein bisschen / ach, jetzt ist wieder trocken / oha, jetzt schüttet es aus allen Eimern-Wetter“ fühlten wir uns drinnen mit dem großzügigen Platzangebot und den hohen, hellen Decken pudelwohl.
Der Spielsaal
Von den 50 angemeldeten Spielern kamen „nur“ 42, es gab anscheinend Schwierigkeiten bei der Anreise mit der Deutschen Bahn. Unter die Teilnehmer mischten sich mit Jakob, Carina und Jürgen auch drei Fischbeker. Trotz namhafter Konkurrenz aus Stade, Buxtehude, Bad Bevensen oder auch Hamburg machten wir uns Hoffnung auf einen Platz auf dem Treppchen.
Tradition ist es auch, dass die Starterliste nicht per Wertungszahl sortiert, sondern ausgelost wird. Dadurch kann es passieren, dass sogar die zwei vermeintlich stärksten Spieler in Runde 1 gegeneinander antreten dürfen.
In Runde 1 gingen wir diesem Szenario noch aus dem Weg, doch schon in Runde 2 saßen sich Jakob und Carina im direkten Vergleich gegenüber, was Carina für sich entschied.
In Runde 4 kam es dann zum Duell Jürgen – Carina, mit dem besseren Ausgang für Jürgen.
Der Plan aus der Mittagspause…
4 von 9 Runden waren gespielt. Jürgen hatte alle 4 Partien gewonnen, Carina und Jakob lagen bei 3 Punkten. Bei Würstchen mit Kartoffelsalat (oder Nudelsalat für die Vegetarier unter uns J) philosophierten wir darüber, dass wir bestenfalls alle kommenden Gegner besiegen und Jakob in der nicht zu vermeidenden Partie gegen Jürgen gewinnt. So hätten wir alle 8/9 und landen auf Platz 1, 2 und 3. Möge die Feinwertung entscheiden…
Carina wich unfreiwillig vom Plan ab, als Sie im Duell mit Organisator und FIDE-Schiedsrichter Ralf Schöngart das Nachsehen hatte. Jakob und Jürgen punkteten weiter und trafen in Runde 8 aufeinander. Arend Brümmel, seines Zeichens 6facher Buxtehuder Stadtmeister, kam kiebitzen und rief für diese Partie einen Schönheitspreis aus !
Hier das Schmankerl aus der Fischbeker Stube :
Jürgen mit Schwarz ist am Zug. Jakob droht Sd6+, der nicht zu schlagen ist. In seiner Not zog Jürgen 21…0-0, was jedoch ein ernster Fehler ist. Richtig wäre hier 21…De6
Schwarz am Zug
Unheil droht Schwarz… Weiß hat zahlreiche Optionen : Se7+, Sh6+, Sxg7, Lf6, Dg4… Doch 24….Dc4 ! hätte die Stellung wohl noch halten können. Stattdessen versuchte es Jürgen mit Gier :
An dieser Stelle drehen wir das Brett einmal um und schauen aus Sicht von Jakob aufs Brett.
Nach diesem grandiosen Sieg von Jakob sollte die Entscheidung also erst in der letzten Runde fallen.
Am Spitzenbrett spielte Lars Buck (6,5 Pkt.) – Jakob (7 Pkt.) und Jürgen (7 Pkt.) – Sven Rehders (5,5 Pkt.). Carina lag mit 6 Punkten auf Platz 4. Nachdem Jürgen seine Partie gewinnen konnte, musste Jakob ihm gleich tun, um noch Meister zu werden. In einer dramatischen Zeitnotschlacht hatte Jakob letzten Endes das Nachsehen, wurde aber noch mit Platz 3 belohnt. Lars Buck schob sich auf Rang 2 vor. Carina war die beste Dame und Jürgen wurde neuer Stadtmeister ! Mit 2 Fischbekern auf dem Treppchen haben wir unseren Verein grandios vertreten und freuen uns schon auf die Titelverteidigung im nächsten Jahr !
Endtabelle
Carina Brandt in der letzten Runde
Arend Brümmel vom Stader SV
Runde 9, Brett 1 : Lars Buck (Stader SV) – Jakob Kneip
SIegerehrung : Platz 3 für Jakob, Platz 2 ging an Lars Buck vom Stader SV.
Der Stadmeister 2023 – Jürgen de Voogt