Fischbek II – HSK VIII 5 : 3

Die zweite Mannschaft hatte nun ihr erstes Heimspiel und zu Gast war die achte Mannschaft vom HSK – primär eine Gruppe von Nachwuchsspieler. Insofern ist die reale Spielstärke schwer einzuschätzen und die DWZ-Zahlen sind ggfs. nur relativ.

So war es denn auch. Zwischen einzelnen Spielern sah man deutliche Spielstärkeunterschiede, die nicht mit der Wertungszahl korrelierten. Insgesamt wirkte die Mannschaftsaufstellung nicht nach Spielstärke erfolgt zu sein.

Nach der Auftaktniederlage gegen Königsspringer traten wir diesmal in besserer Besetzung an und waren gewillt, nun Punkte zu holen. Es wurde ein langer Abend mit vielen ausgekämpften Partien und für die geneigten Zuschauerinnen* gab es wieder Einiges zu sehen.

Ein echtes Novum zeigte sich in der Partie von Dirk Thomzik. Eine gute Spielanlage führte zu einer besseren Stellung und dann… stürzte die Schachuhr ab. So etwas habe ich noch nie erlebt. Die Uhr sprang plötzlich in den Blitzmodus mit Zufallszeit und musste ersetzt werden. Sicherlich hat Dirk dieses Ereignis doch mitgenommen, so dass er später einzügig die Partie wegstellte – wirklich schade. Das hätte eigentlich ein Punkt für Fischbek sein können. Vorher gab Peter Brix indes seine Partie auf. Seine scharfe Spielanlage zahlte sich nicht aus und er verlor das Rennen um das Matt des gegnerischen Königs.

An den weiteren Bretter sah es gut aus. Hubert, Jannis, Philip und Matthias standen besser und man konnte bereits erkennen, dass die Gegner um das Remis kämpfen mussten.

Vorher stellte aber Andreas Wanke seine gute Partieanlage (fast) weg. Vielleicht zu sicher ob des zahmen Spiels seiner Gegnerin kippte die Stellung. Aber nicht ganz so viel und in gegnerischer Zeitnot konnte er dann den Sieg erlangen (ich kann aber nicht sagen wie).

Hubert Kopyto verband seine positionellen Vorteile mit taktischen Scharmützeln und konnte einen schönen Sieg für uns einholen. Großmeisterliche Turmendspielbehandlung von Philip Reichhardt führte zu einem sehenswerten Endgame mit vielen klassischen Motiven der Endspieltheorie. Da machte es Freude zuzuschauen. Jannis Niemann konnte seine positionellen Vorteile nicht umsetzen, mit dem Remis kamen wir aber dem Gesamtsieg näher.

Eine Mischung aus Daniel King und Kramnik brachte Matthias Luckhardt einiges an Vorteil. Es war schön zu sehen, wie er positionell auf hohem Niveau agierte und auch meisterlich sein Läuferpaar einsetzte. Am Ende hatte er eine Mehrfigur, die er nicht im Endspiel ausspielen musste, denn seine Stellung war so gut (oder die vom Gegner so schlecht), dass es zu einem unabwendbaren Matt bei ziemlich vollen Brett kam.

Am Ende stand es 5 : 3 für Fischbek und wenn ich es hochrechne, wäre ein 6,5 : 1,5 Sieg gerechtfertigt gewesen. An der Chancenverwertung sind wir eher wieder bei der Deutschen Herren-Nationalmannschaft im Fußball. Es gab also doch enttäuschte Gesichter und ich musste einen Spieler abhalten, Bierflaschen durch die Gegend zu werfen. Das tat ich aber nur, weil mein Kraftfahrzeug in der Wurfrichtung stand.

Witzigerweise werden wir von anderer Seite als Aufstiegskandidat gehandelt. Das muss ich offiziell dementieren.

*Aus Gründen der Diskrimierung wird auf die männliche Form verzichtet.

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