4. Runde Landesliga.
Seit wir zum Wintermeister gekürt wurden (zumindest inoffiziel 😉 ) hatte sich Euphorie über das Fischbeker Lager gelegt. Punkten war angesagt!
Also traten wir am 15.01.(das erste Mal in der Saison,durchaus von mir mitverschuldet) mit den Top 8 Brettern an.
Die erste Überraschung ereignete sich früh, als sich herausstellte, dass Carinas Gegner versehentlich nach Neugraben gefahren war und folglich erst deutlich verspätet auftauchen wird.
Mit einem kleinen Moralboost begann also die Runde.
Noch ehe Carinas Gegner es zu uns geschafft hatte, war Alexander Schneider bereits verschwunden. (diese Darstellung mag ein wenig übertrieben sein)Zwar stand er meines Erachtens nach, nach einem g3-b3 System gegen sein Caro-Kann ein wenig unter Druck. Dennoch gelang es ihm sich ohne sichtliche Anspannung einen halben Punkt zu ergattern.
Hier fand Alex das starke f6!, welches den Druck von der schwarzen Stellung nimmt.
An Brett fünf sah es für uns eher schwierig aus. Marco versuchte es mit einem Pillsbury-esque Angriff.
Nachdem sein Gegner mit präzisem Spiel den Angriff abwehren konnte, schien die Stellung angenehmer für den Nachziehenden zu sein, da sich Marco zu sehr in den Angriff verrannt hatte. Mit energetischem Spiel gelang es unserem Mann an 5 aber doch noch einen halben zu retten!
Von Jakobs Partie an Brett 3 bekam ich am wenigsten mit. Nach einer ziemlich interessanten Eröffnung, bei welcher Jakob von 1.e4 g6 in eine Benoni Struktur überging.
Die Partie bahnte recht bald einem Remis entgegen.
An Brett 7 spielte Thomas Peters meiner Meinung nach die Partie des Tages. Mit seinem gewohnten 1.Sc3 eröffnete er die Partie gegen die Tochter des ehemaligen deutschen Nationaltrainers. Bereits nach 16 Zügen hatten Thomas auf Zeit, Stellung und Material gewonnen. Ein absoluter Kantersieg!
Hier fand Thomas den tollen Zug Sf4, nach welchem die Doppeldrohung e5 und S×g6 nicht zu verhindern ist.
Meine Partie an Brett 8 war wesentlich weniger Spannend. Nachdem ich gut aus einem d3-Spanier rauskam spielte ich sehr solide weiter und behielt meinen Vorteil bis ins Endspiel.
Mit einer besseren Struktur und Figuren war allein die Zeitnot ein Problem. Nachdem ich noch einen Blick auf die anderen Bretter erhaschen konnte und sah, dass der Mannschatfskampf für uns ein recht komfortabler Sieg werden sollte, falls ich meine Partie nicht verlieren würde, bot ich in klar besser Stellung Remis, was sofort angenommen wurde.
An Brett 4 kam ging es zwar verspätet, aber dafür umso radikaler los. Carinas gehetzter Gegner spielte den Bajonett Angriff gegen ihr Königsindisch. Relativ schnell verhärteten sich die Fronten und bei Zug 20 war für mich nicht zu erkennen wer, warum, wie stand
Carina schaffte es die Figur gegen 3 Bauern zu bekommen und verwandelte dann meisterhaft!
An Brett 2 wurde echtes Kampfschach gespielt! Jürgen schien in Kampflaune und eröffnete mit 1.g6. Früh in der Partie hatte er eine wichtige Entscheidung zu treffen.
Hier entschied sich unser Teamcaptain für a6!? , nach welchem er für einen Doppelbauern Läuferpaar und die B-Linie bekam. Also keine Scheu vor Ungleichgewicht. Auch wich unser Brett 2 wenig später einer Zugwiederholung aus.
Auch sein Gegner fürchtet weder Tod noch Teufel und griff seinen König mit allem an was er hatte. (h4-h5,f5)
Nachdem sich der Staub gelegt hatte, blieb Jürgen mit einem Extra-Turm übrig.
Wichtiger Punkt für’s Team!
An Brett 1 gab sich ein gänzlich anderes Bild ab. Nach gewohnt ruhiger Eröffnung schien Christoph das hin und her schieben der Figuren ein wenig besser hinzukriegen. Nachdem ambitionierten Da8, mit der Drohung a6 fand Christoph die Gewinnkombi.
Sxe4! gefolgt von Sg5, dxc und dem Eindringen der weißen Dame, lassen die schwarze Stellung kollabieren.
Sein Gegner trickste zwar eines FM’s würdig rum, doch schaffte es nicht mehr unserem Routinier zu entwischen. Eine sehr überzeugende Gewinnpartie.
Damit feiern wir einen 6:2 Sieg ohne Niederlage!
Nach genauer Analyse der Tabelle ergibt sich das (vorausgesetzt die Oberliga unverändert bleibt), wir stolze 6 Mannschatfspunkte vor unserem nächsten Mitkonkurrenten liegen.
Laut Saisonsimulation, auf welche mich Marco hinwies, haben wir eine stolze 92,6%-ige Aufstiegswahscheinlichkeit.
Damit darf weiterhin gehofft werden!
Um es in den Worten unseres Teamcaptains zu sagen: Hier regiert der TVF!