Königsspringer III – Fischbek II 4,5 : 3,5

Es hat nicht sein sollen.

Die zweite Fischbeker Mannschaft startete am Freitag in die Hamburger Mannschaftsmeisterschaft und verlor unglücklich, wenn man das Auslassen von Chancen und Wegwerfen von Stellungen so nennen möchte.

Es ist leichter, über Siege zu schreiben. Die Feder fliegt flugs über das Papier, das Schöne wird noch geiler, die Stimmung steigt und am Ende fühlt man sich unbesiegbar („Hooah!“).

So bleibt mir nur, das deprimierende Ende des ersten Mannschaftskampfes auf Zahlen und Fakten zu reduzieren. Und nein, keine Excel-Sheets, keine Säulen- oder Liniendiagramme – versprochen (so gemein bin ich nicht).

Das Besondere an dem Match war, dass es acht verschiedene Strukturen und Partieverläufe gab. Keine Partie glich der anderen, indes gab es sechsmal 1. e2-e4 und zweimal 1. d2-d4. Häufigste Eröffnung war Skandinawisch, in einer Partie ging diese dann aber in eine Aljechjin-Struktur über.

Ein schlechter Abend für Freunde der Damenbauer-Eröffnungen also und ein noch schlechterer für Schachtrainer. An Brett Zwei(!) geschah Unglaubliches. Der Weißspieler würde beim Anfängertraining rund gemacht werden. Züge wie d3, f3, De2 wirkten wie Schulschach, Klasse 2b. Der Partieverlauf abstrus, Schwarz gewann nicht und am Ende hatte Weiß seinen gesamten Königsflügel nicht entwickelt.

Überhaupt – die Fischbeker waren in 5 Partien am Drücker. Die Ausbeute von 2,5 Punkten ist mager – aber immer noch besser als bei der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Männer*.

Besonders hat mir die Partie von Peter Brix gefallen. Schnörkeloses, konkretes Schach – nur Kg8-h8 versaute alles und mit einem pattgesetzten eigenem König kann man schwerlich gewinnen – wirklich schade.

Die zweite Mannschaft ist ein schmutziges, dreckiges Spiel gegen den Abstieg.“

(Zitat D. T., 13. Januar 2023)

Selbst der Himmel weinte hemmunglos, als wir zur Heimfahrt zum Kraftfahrzeug schlenderten. Aber das mag auch täuschen, denn im Januar 2023 regnet es (gefühlt) jeden Tag.

*Aus Gründen der Diskrimierung wird auf die weibliche Form verzichtet, denn die Deutsche Frauen-Nationalmannschaft spielt deutlich erfolgreicher.

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