1. Spieltag der Landesliga: Fischbek I Tabellenführer

Text von Marco Rolf

Der erste Spieltag der Saison 2022/2023 für Fischbek startete am 23.10.2022 in der Landesliga mit der Begegnung Fischbek I – St.Pauli III.

Letzte Saison der TV Fischbek noch im Millerntor-Stadion unter die Räder gekommen, traten die St. Paulianer diesmal nur zu siebt an, sodass die Mannschaft und Christoph sich am ersten Brett auf den ersten Brettpunkt freuen konnten. Doch nominell gesehen sollte sich an den anderen Brettern ein spannender Kampf entwickeln. Jürgen an Brett 2 knüpfte an seiner starken Vorsaisonleistung an und hoffte auf einen starken Angriff am Königsflügel, in den sein Gegner auch rein rochierte. Zu dem Zeitpunkt sah die Stellung noch sehr kompakt aus, bevor der Gegner sich vornahm den Schwarzfelder zu tauschen. Dadurch konnte Jürgen die schwarzen Felder gut nutzen.

18.e5! (macht das Feld e4 für den Springer frei und schließt die schwarzfeldrige Diagonale des Läufers) 18….dxe5? 19.Se4 Lxe3 20.Txe3 exf4 21.Sf6+ Kg7 22. Te4 (der Ld7 hängt auch noch).

Alexander opferte früh einen Bauern für starke Initiative. Gerade nachdem er taktisch raffiniert seinen Bauern zurückgewann, ergab sich eine weitere Taktik, die ihm großen Vorteil erbringen sollte. In der Partie folgte das logische Sf3 um den angegriffenen Springer zu retten. 13 Züge später endete diese Partie Remis durch Zugwiederholung. Hier nochmal die taktische Möglichkeit zuvor.

La3! Dxh4? 19. Txb6+ cxb6 20. Dxb6+ Kc8 21. Da6+ mit Mattangriff. Auch nach 18.La3! Dd4 (deckt b6) 19. Sf3 Lc8 20.Da5 findet die schwarze Dame kein gutes Feld mehr.

Thomas an Brett 7 spielte eine sehr gute und kurze Partie. Mit Weiß konnte ihm sein nominell stärkerer Gegner keine Probleme im Skandinavier bereiten, sodass dieser nach vielem Abtausch Remis anbot. 

Jakob am dritten Brett hatte eine sehr solide Stellung, in der sein Gegner sich im Mittelspiel nicht optimal aufbaute. In der Folge erhielt Jakob einen Mehrbauern. Es entwickelte sich aber schnell ein ungleichfarbiges Läuferendspiel, sodass trotz eines Mehrbauers die Friedenspfeife geraucht wurde.

Carina bekam einen Caro-Kann vorgesetzt. Hier folgten die Spieler lange Zeit Theorie. Carina entschied sich mutig einen Bauern zu opfern um einen Angriff zu starten. Leider wurde dieser noch mit einem Qualitätsgewinn vereitelt, sodass Carina bald das Handtuch werfen musste.

Philip baute sich in der Eröffnung gegen den Leningrader sehr gut auf. Doch die Partie entwickelte sich zu einem taktischen Schlachtfeld, in dem der Gegner den besseren Überblick behielt und den Sieg einfuhr.

Meine Wenigkeit spielte letztendlich die letzte entscheidende Partie bei einem Stand von 3,5-3,5 (zum Glück bekam ich das nicht mit). Durch einen eventuell etwas verfrühten Bauernopfer erlangte ich etwas Initiative und es entstand nach bisschen manövrieren eine taktische Gelegenheit, die ich mit den schwarzen Steinen am Schopfe packte.

25….Txg2! 26.Txg2 Txg2 (auch 26….Lf3 mit der ewigen Fesselung führt zum Vorteil) 27.Kxg2 Lf3+ 28.Kg1 Dg6+ 29. Sg4 Sxg4 30.Dg3 Le7! und die Drohung Lh4 führt zu Materialvorteil, welcher verwertet wurde.
Die Einzelergebnisse im Überblick

Damit steht nach der ersten Spieltag die erste Mannschaft sogar an der Spitze der Tabelle, da alle anderen entschiedenen Begegnungen auch 4,5:3,5 ausgingen und Fischbek die beste zweite Feinwertung besitzt:

Landesliga Hamburg nach der 1. Runde, wobei die Begegnung zwischen Harburg und Marmstorf verschoben wurde

Wie die Ergebnisse der Landesliga zeigen, waren alle bisherigen Mannschaftsergebnisse sehr knapp, sodass es wahrscheinlich eine spannende Saison wird. In der zweiten Runde geht es zu der titelträgerbestückten Mannschaft Großhansdorf, die zugleich auch Aufstiegsaspirant laut Ligaorakel ist:

https://www.schachklub-bad-homburg.de/LigaOrakel/LigaOrakel.php?staffel=HAM_LL

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