Im ersten Heimspiel der zweiten Mannschaft bekamen wir Besuch von der Mannschaft Diogenes 4. Jörg fehlte uns, Manfred sprang freundlicherweise ein.
Die Partien wirkten anfangs zäh und ausgeglichen, es folgte eine Zeitnotschlacht, die ihresgleichen sucht.
An Brett 2 war Hubert der erste, der in einer aggressiv wirkenden Angriffsstellung zunächst Material einbüßte und schließlich in starke Zeitnot geriet. David als Zuschauer sprang für das Mitschreiben ein, Hubert konnte die Partie jedoch nicht halten.
Nikolas hatte an Brett 1 wieder mit einem starken Gegner zu tun und unterlag schließlich, womit wir mit zwei Punkten im Rückstand lagen.
Peter konnte seine Partie gewinnen, leichte Hoffnung keimte auf.
Schließlich musste auch bei Joachim und seinem Gegner mitgeschrieben werden, beide waren in Zeitnot, Joachim jedoch weniger schlimm, die Partie konnte Joachim gewinnen.
Zeitgleich musste auch für Manfred O. mitgeschrieben werden, hier war jedoch die Zeit offenbar zu knapp, der Punkt ging an den Gegner.
Bei diesen beiden Partien mit Zeitnotschlacht geriet leider die beiderseitig extrem knappe Zeit beider Spieler an Brett 5 aus dem Blickwinkel, ich bemerkte dies zu spät, da ich selber zwar nicht direkt in Zeitnot, aber auch nicht gerade üppig mit Minuten ausgestattet war. Das Duell, bei dem am Ende niemand feststellen konnte, wie viele Züge gespielt worden waren, verlor Jannis.
Manfred Friese und ich hätten nun gewinnen müssen um noch zählbares zu ernten. Manfred kämpfte tapfer in ausgeglichener, vielleicht leicht vorteilhafter Stellung um den Sieg, der Gegner hielt jedoch das Remis fest.
Nach einer soliden Eröffnung, die sich für mich zu einer Lieblingseröffnung gegen 1. e4 entwickelt hat, habe ich im Laufe der Partie eine Gewinnstellung erkämpfen können. [chessboard] r2r2k1/1b3ppp/p3p3/2b5/2N2nn1/1P3N2/PB3PPP/R2B1RK1 w [/chessboard] Nach 21. Se1 Txd1 dürfte Schwarz bereits keine Probleme mehr haben: Nach Erreichen dieser Stellung [chessboard]5k2/5pp1/p1N4p/2P1p3/P1n5/8/6PP/7K [/chessboard]
schafften es eine ungute Mischung aus Siegesgewissheit und Schachblindheit, dass mein Springer einige Züge später über den Jordan ging (ja – man glaubt es nicht), es verblieben König und fünf Bauern gegen König und zwei Bauern und Springer. Geschockt von meinem Valentinsgeschenk an meine sich zäh verteidigende Gegnerin nahm ich, nachdem Manfred seine Gewinnversuche aufgeben musste, das Remisangebot von Ramona an. Der Computer schätzt – zumindest nach Kurzanalyse – meine Stellung ohne Springer aber mit starken Bauern als vorteilhaft ein, aber ich bin mir sicher, dass ich nach gründlicher Überlegung einen Verlustweg gefunden hätte. Vor dem Schachpsychologen rettet mich vielleicht der Umstand, dass ich bereits um 04:30 Uhr zur Arbeit gefahren bin und wir uns zum Ende der Partie der Geisterstunde näherten. Der erbitterte Widerstand von Ramona tat sein übriges. Sie hat sich ihren halben Punkt prima und verdient erarbeitet.
Schade – das Abstiegsgespenst lebt. ???