Laut krachend und bizarr illuminiert endete die Saison für die vierte Mannschaft. Kaum hatte Manfred seinen letzten Zug …Th3+ (und Matt in 2) vollzogen und ich die Spielberichtskarte unterschrieben, setzte ein veritables Sommergewitter ein und zwang uns beide zu einem langgezogenen Sprint zum etwas abseits parkenden Auto. Ja, Schach ist bestimmt Sport, wenn man nur ein wenig an den Rahmenbedingungen dreht.
Die Niederlage gegen Diogenes IV, der, zumindest nach dem DWZ-Schnitt, stärksten Mannschaft in der Kreisliga A, war von uns zwar erwartet worden, aber kampflos wollten wir uns nicht ergeben. Ob „kampflos“ oder nicht – das frühe Remis von David war erst einmal ein ordentlicher Auftakt, denn Davids Gegner wies immerhin ein paar Hundert DWZ-Punkte mehr auf. In erwartbare Bahnen mündete die Begegnung nach Viktors Niederlage ein. Wie es passierte, bekam ich leider nicht mit, da zu diesem Zeitpunkt erst eine Stunde vorüber war. Nur unwesentlich länger dauerte die Partie von Stephan an, die leider ebenfalls ohne Zählbares für uns endete. Um halb zehn war der Drops bereits halb gelutscht, denn Peter konnte den Verteidigungsring seines Gegners nicht ohne eigenes Risiko für Leib und Leben attackieren. Immerhin ein solide herausgespieltes Remis. Kleine Anmerkung am Rande: Peter erreichte in der Saison 6 aus 7 und avancierte damit zum erfolgreichsten Spieler der vierten Mannschaft. Applaus, Applaus (klapp, klapp, klapp…).
Zur Halbzeit lagen wir folglich 1:3 hinten, aber…. Zunächst gelang es mir etwaige Blackouts zu vermeiden und meine schon recht aussichtsreiche Stellung Stück für Stück weiter zu verbessern. Schwarz hatte null Gegenspiel und gab die hoffnungslose Partie nach dem 27. Zug auf. Mit diesem Ergebnis hatte ich vor Beginn der Partie nie und nimmer gerechnet, da 350 DWZ-Punkte normalerweise nicht zu überwinden sind. Aber wenn ein Sahnetag auf einen gebrauchten Tag trifft…. .
Der alte Zwei-Punkte-Abstand wurde dann an Brett 8 wieder hergestellt. Okan versuchte seinen Gegner unter Druck zu setzen, was optisch auch ganz gut aussah. Irgendwie ging ihm dabei aber eine Qualität verloren. Trotzdem schien die Stellung aus seiner Sicht noch manche Ressource zu besitzen. Leider klappte es dann doch nicht mit zählbaren Erträgen und er musste aufgeben. Mal sehen, was Fritz in der Analyse herausfindet.
Eine geringe Hoffnung auf ein 4:4 verblieb aber noch, den Felix hatte eine geschickt eine gewonnene Stellung erreicht und brauchte einfach nur den Deckel draufmachen, während sich Manfred an Brett 2 langsam aus der Umklammerung der weißen Figuren Manfred lösen konnte. In horrender Zeitnot – wohlgemerkt in der des Gegners! – verdaddelte Felix leider seine bis dahin prima gespielte Partie. Hätte er doch bloß im entscheidenden Moment c3 – c4 gezogen. Hätte, hätte…
Die für das Endergebnis nunmehr belanglose Partie an Brett 2 beendete Manfred mit einem hübschen, aus der Hüfte geschossenen Mattangriff. Damit endete unsere Saison mit einem 3:5 gegen Diogenes IV, die damit vorübergehend Platz 1 in der Tabelle erobern konnten. Vielleicht reicht es ja doch noch für den Aufstieg in die Bezirksliga.
Mein erstes Saisonfazit: Es hat großen Spaß mit den Jungs gemacht. Alle haben prima mitgezogen. Die Organisation klappte einwandfrei. Alle Absprachen wurden eingehalten. Es gab immer genügend Mitfahrgelegenheiten. Sportlich lagen wir mit Platz 4 etwas über den Erwartungen und hätten, mit mehr Wohlwollen Caissas, sogar noch ein wenig höher in der Tabelle landen können. Aber es wäre vermessen gewesen, ernsthaft an einen Aufstieg zu denken. Nein, alles prima. Danke, Jungs!