In den letzten Jahren kam es immer wieder zu der Unpässlichkeit, dass wir gegen nominell schwächere Mannschaften verloren und damit schnell klar wurde, dass wir nicht um die vorderen Plätze spielen werden.
In der zweiten Runde spielten wir gegen Blankenese, die mit einem DWZ-Schnitt von 1.912 zu den leichtgewichtigeren Teams der Gruppe gehören. Bei uns fiel Christoph Serrer aus und wurde durch Jannis Niemann ersetzt.
Diesmal passierte kein Ausrutscher, was der geneigte Leser bereits an der Überschrift erkennen kann – insofern kein Spannungsaufbau und keine negative Überraschung.
Eine besondere Nervosität konnte ich im Fischbeker Team nicht feststellen. Dafür ging es an einigen Brettern schnell zur Sache. Sehr (zu) selbstbewusst opferte der Gegner von Alexander Schneider die Qualität für Angriff. Im Ergebnis waren sich alle Anwesenden einig: Da ist nichts und Alexander steht auf Gewinn. Den weiteren Verlauf habe ich leider nicht gesehen, aber Alexander muss einen Off-Tag gehabt haben, denn er verlor irgendwie Material und die Partie.
Gefühlt stand Jakob Kneip in der Eröffnung schlecht und ich gut. Der Computer sieht meine Stellung indes deutlich moderater und meine Strategie fand auch nicht sein Gefallen, so dass sich der Minivorteil vaporisierte und die Partie in einem logischen und schnellen Remis endete. Der Gegner von Jakob konnte die Felder- und Bauernschwächen auch nicht so richtig ausnutzen, so dass hier später auch das Remis im Meldezettel stand.
Dies war es dann auch schon für die Habenseite der Blankeneser. Jürgen de Voogt stand schon in der Eröffnung deutlich besser und hier hatte ich keine Zweifel, dass diese Partie früher oder später für uns entschieden sein würde. Am Ende zeigte Jürgen seine Schachästhetik mit Qualitätsopfer und letalem Mattangriff mit Dame und Springer.
Genauso deutlich waren die Partien von Thomas Peters, Philip Reichhardt, Nikolas Egelriede und Jannis Niemann.
Der Gegner von Thomas entschied sich für eine mangelnde Koordination seiner Figuren. Thomas, wie immer taktisch sehr versiert, nutzte dies mittels eines schönen Figurenopfers für sich aus.
Philips Gegner stand eigentlich ganz ordentlich, bis er sich entschied, ein ewiges Loch auf d5 und einen rückständigen Bauern auf d6 dem Fischbeker Spieler zu gewähren. Das machte Philip sicherlich Spaß, diese Stellung gefahrlos auf Gewinn zu realisieren.
Nikolas zeigte überlegendes positionelles Spiel und hatte dann zwei verbundene Freibauern am Damenflügel. Sein Gegner gab korrekterweise zeitnah auf, während zwei andere Blankeneser Spieler in Verluststellungen noch Remisangebote unterbreiteten.
Jannis hatte schon in der Eröffnung einen ganzen Turm mehr. Hier kann ich wenig kommentieren, außer dass es erstaunlich war, dass diese Partie als letzte beendet wurde.
Somit steht die erste Fischbeker Mannschaft ganz ordentlich da. Die schwierigen Gegner kommen allerdings noch und die Saison ist lang.