Deutschland-Cup 3. Tag

Verflucht! Seit eineinhalb Stunden sauge ich mir mühsam einen Text aus den Fingern, suche ein schönes Foto aus, drücke auf speichern – und alles ist futsch. Irgendwie verschluckt meine Tastatur mitunter den einen oder anderen Befehl. Einfach nur zum Heulen. Vielleicht war es aber auch die Rache Caissas, weil ich mich zu einigen Begebenheiten rund um das Turnier deutlich ausgelassen habe. Also von vorn…

Die wenig inspirierende Überschrift macht sicherlich wenig Lust aufs Lesen. Sachlich-nüchtern im Duktus eines Verwaltungsbeamten gehalten könnte man so Turniertag an Turniertag reihen. Aber wenn ich heute eine prosaische Überschrift hätte wählen sollen, da hätte sie den Titel "Geräusche" getragen.

Kurz nach Beginn der Vormittagsrunde zeriss ein ohrenbetäubender Lärm die Stille im Turniersaal. Aus kürzester Distanz drang ein Krachen und Knacken in meinen Gehörgang. Quelle des Lärms war – Denis! Keine Ahnung, was er da gerade für eine Leckerei gefuttert hatte ("Dezibel-Cracker"). Selbst erschrocken von dem Krach schlicht er schuldbewusst auf Samtpfoten aus dem Saal. Diese Rücksichtnahme war jedoch nicht jedem Teilnehmer zueigen. In meiner Gruppe goß sich ein Schachfreund permanent mitgebrachte (!) Kaffee aus einer Thermoskanne ein. Nur zur Erinnerung: Der Kaffee kostet während des Turniers fünfzig Cent bzw. ein Euro. Ok, Geiz verursacht per se keinen Lärm, ganz im Gegensatz zu der Thermoskanne, die bei jedem Auf- und Zudrehen des Deckels ein Quietschen von sich gab, welches ich zuletzt von Herbert Feuerstein in der Show "Schmidteinander" zu hören bekam. Quietsch, quietsch…Quietsch, quietsch…War dies nun Unhöflichkeit des Teilnehmers oder bei mir der Beginn einer veritablen Idiosynkrasie? Ich werde mich einmal intensiv beobachten. In den Bereich der Unhöflichkeit muss aber zweifellos jenes Gebaren einsortiert werden, welches immer wieder auf Turnieren zu beobachten ist. Nichts gegen die Aufnahme von Getränken während der Partie. Zwei bis drei Tassen Kaffee oder Tee trinke ich selber, verteilt über die gesamte Dauer der Partie. Es gibt aber auch das Schachdromedar, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, den täglichen Flüssigkeitsbedarf eines durchschnittlichen Mitteleuropäers binnen Sekunden zu decken. Vornehmlich werden dazu laut knisternde Plastikflaschen genutzt, die hastig an die Kehle angesetzt und – begleitet von einem heftigen Schnaufen, welches akustisch eher in der Nähe eines Koitus`anzusiedeln wäre  – ruckartig vom Mund fortgerissen werden. Natürlich erfolgt die Flüssigkeitsbedarfsdeckung während der Partie dutzendfach. Es gibt Momente, da wünschte ich ich wäre Tigran Petrosjan. Einfach mal das Hörgerät ausschalten und Ruhe haben.  

Ja, Schach haben wir im Übrigen auch gespielt. Am Vormittag rang ich mit meinem Gegner um ein Remis, welches wir beide nach langem Kampf vereinbarten. Nachmittags folterte ich mit meinen satanisch-schwarzen Figuren meinen Gegner nach Lust und Laune. Grrrrrr…….und 0:1 für mich.

Denis bewirbt sich derweil um den Friedensnobelpreis und beendete den Turniertag mit zwei halben Punkten. Dafür nimmt er sich aber immer gaaaanz viel Zeit (gähn). Das Turmendspiel in der vierten Partie (s. Foto) hat er aber zum Schluß – trotz Minusbauer – souverän in der Waage gehalten.                

Ein Kommentar

  1. Huch, was ist den nun

    Huch, was ist den nun passiert? Wieso ist der ursprüngliche Text den wieder zu lesen? Ok, liebe Kinder, lest beide Texte gut durch und unterstreicht dabei die Worte, die in beiden Texten vorkommen. 

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