TV Fischbek I vs. SV Eidelstedt I 5:3

War das bereits der Klassenerhalt? Der gestrige Erfolg gegen den Mitbewerber um den Klassenerhalt in der Stadtliga A war auf jeden Fall der ersehnte Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg. Rechnerisch könnte es zwar noch prekär werden, aber wir haben es in den letzten beiden Runden selbst in der Hand, alles klar zu machen. 

Durch die ungeplante und unnötige Niederlage in der sechsten Runde gegen den Tabellenletzten Blankenese hatten wir uns in Zugzwang gesetzt. Aber im Gegensatz zu den vorangegangenen Runden konnten wir bereits um 19.00 Uhr einen ersten Teilerfolg verzeichnen. Mannschaftskapitän Nikolas Egelriede konnte sieben Mitstreiter um sich herum versammeln, was dem Mannschaftsführer unserer Gäste bis 20.00 Uhr nicht gelang. Aber unsere Führung bestand zu diesem Zeitpunkt nur noch in formaler Hinsicht. Den Auslöser bildete – einmal mehr in dieser Saison – der Schreiber dieser Zeilen. Im zwölften Zug war es mir wohl zu langweilig und ich beschloss, mir selbst mittels eines Bauereinstellers eine Adrenalinspitze zu verpassen. Zweifellos – die Injektion verfehlte ihre Wirkung nicht. In den nachfolgenden zwei Stunden bemühte ich mich zwar angestrengt um so etwas wie Gegenspiel. Aber das Ergebnis stand doch schon längst fest. Ausgleich.

Die erneute Führung besorgte an Brett 2 Jakob Kneip. Vormittags an der Uni eine mündliche Prüfung mit 1,0 absolviert und Abends en passant einen starken Gegner zerlegt. Momentan gelingt Jakob so etwas scheinbar mühelos. Hoffentlich hält diese Leistungsthermik noch lange an.  

Das beruhigende 3:1 ging dann auf das Konto unseres Kapitäns. Nur unter Inkaufnahme arger stellungstechnischer Konzessionen konnte Nikolas`Gegner einen frühen Figurenverlust in der Eröffnung vermeiden. Nikolas spielte fortan auf ein Tor und konnte den Sack letzten Endes zumachen. 

Das Minimalziel, den Mannschaftskampf nicht zu verlieren, erreichten wir schließlich nach Denis Schermers Sieg an Brett 4. Denis hatte seinem schnell ziehenden Gegner zuvor noch ein – objektiv gerechtfertigtes – Remis angeboten, welches dieser angesichts des aktuellen Spielstands – ebenso gerechtfertigt – ablehnte. Gegen das zwingende Zusammenspiel von Dame, Springer und (Mehr-)Freibauer vermochte Denis`Kontrahent mit Dame und Turm nichts mehr auszurichten. 4:1 für uns! Aber wo würden wir den zum Sieg noch fehlenden halben Punkt einfahren können? An Brett 1 diesmal nicht. Goliath Christoph Serrer, sonst ein Garant für Zählbares, musste sich diesmal David, genauer gesagt David Krüger, beugen und seinen ersten Verlust bei den Hamburger Mannschaftsmeisterschaften quittieren. Ok, irgendwann musste es ja einmal passieren. Mit einer 4:1-Führung im Rücken lässt sich das verschmerzen. (Den abgedroschenen David-Goliath-Vergleich möge mir der Leser bitte freundlicherweise nachsehen. In dem Moment, in dem diese Zeilen geschrieben werden, läuft parallel dazu die Begegnung HSV gegen Schalke 04. Das grottige Spiel der Hamburger färbt leider extrem auf das Schreibniveau ab.)

Vielversprechendes offenbarten dagegen die letzten beiden offenen Partien. Alexander Schneider musste sich zunächst einem wüst anstürmenden Gegner erwehren. Als Alex` Tischnachbar hatte ich natürlich öfter die Gelegenheit, ein wenig zu kiebitzen. Kaltblütig hielt Alex jedoch dagegen und rettete zwei Mehrbauern ins Endspiel. Das reichte zum Gewinn des Mannschaftskampfs. Zwischenstand 5:2 für uns. 

Die Cocktailkirsche auf dem Erfolg hätte ein Sieg von Jannis Niemann an Brett 8 bilden können. Aber… hätte, hätte Fahrradkette. Nach wechselvollem Verlauf hatte Jannis zum Schluss zwar einen Läufer mehr auf dem Brett aber zu wenig Zeit auf der Uhr. Und da der Grundsatz "Zeit schlägt Mehrfigur" beim Schach immergültig ist, kam der letzte Sieger des Abends aus Eidelstedt.

 Am 5. Juni geht`s zu Hause weiter gegen HSK soundsoviel.

Aprospos "weiter": Vielleicht geht es ja auch mit dem HSV in Bundesliga 1 weiter. Soeben erzielt Ivica Olic das 1:0 für den HSV. Ob reicht?    

 

 

   

3 Kommentare

  1. HS-wer?

    Oder meinst Du diesen Verein, äh, diese Fußball-AG, der/die nach den letzten zwei Jahren den Abstieg mit Abstand am meisten verdient hätte, aber eher katzen- denn dinogleich neun Leben zu haben scheint?

  2. Bericht: Daumen hoch!

    Andreas, wollte Dich kurz erinnern: mehr Leute als Du vielleicht glaubst lesen die Berichte, weiter so! Mit dem Schach klapt es irrgendwann auch, mache mir bei Dir keine Sorgen 😉

    Gratuliere Jakob zur 1,0 bei der Prüfung + zum Sieg am Brett.
    Denis ist ein Glückspilz, aber "gute Spieler haben immer Glück"…

    Freue mich auf HSK soundsoviel

  3. 5:3!

    Das war endlich mal ein Mannschaftskampf, bei dem der sich abzeichnende Sieg auch eingetreten ist — trotz einiger unglücklicher Resultate.

    An dieser Stelle möchte ich nochmal die saubere Technik von Denis und Alexander herausheben, die beide mit wenig Zeit auf der Uhr ihre Gewinnstellungen vollkommen souverän nach Hause gebracht haben. Gerade Alexander, der den so wichtigen fünften Punkt für uns eingefahren hat, hat so schnell und sicher gespielt, dass ich ganz beruhigt zur Analyse meiner Partie gehen konnte.

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