Traditionell begann das neue Jahr mit dem Ramada-Cup in Bergedorf. Und ebenso traditionell wurde das Turnier von vielen Fischbeker Schachfreunden dazu genutzt, die eigene Form zu überprüfen oder sich zunächst in Form zu bringen. Schließlich beginnen in dieser Woche die Hamburger Mannschaftsmeisterschaften, bei denen wir uns natürlich bestens präpariert zeigen wollen.
Insgesamt waren in Bergedorf neun Fischbeker am Start. Kurzfristig mussten Stephan Buzuk und Ceven Anton ihre Teilnahme absagen. Ebenfalls musste Sven Becker das Turnier nach zwei (erfolglosen) Runden krankheitsbedingt quittieren. Dafür hielten die restlichen Wettkämpfer bis zum Schluss des Turniers am Sonntag durch.
Einen großartigen Erfolg konnte dabei Klaus Düwel in der E-Gruppe (DWZ zwischen 1301 und 1500) erringen. Nach vier Runden wies er eine blütenreine Weste auf. 4 aus 4 und die Tabellenführung ist schon ein beeindruckender Zwischenstand. Dass er die letzte Runde noch verlor, war möglicherweise auch dem Umstand zuzuschreiben, dem Gegner kein Remis angeboten zu haben. Klaus zog diesen naheliegenden Gedanken schlichtweg nicht in Betracht und stürzte sich statt dessen sich in eine heiß umkämpfte Partie. Eine lobenswerte sportliche Einstellung. Am Ende langte es "nur" noch zu Platz 4, wobei die Entscheidung zwischen Platz 3 und 4 bei gleicher Punktzahl, gleicher Buchholzwertung und gleicher Buchholz-Feinwertung per Los getroffen wurde. Ob die Veranstalter zu diesem Zweck einen mobilen Roulettekessel in den Turniersaal rollten, ist mir nicht bekannt, da ich mich zu diesem Zeitpunkt bereits seit Stunden wieder zu Hause befand. Dies hätte sich aber vor dem Hintergrund des Finales im Juni in Wiesbaden durchaus angeboten. Vielleicht sollte der Veranstalter einmal darüber nachdenken, in solchen seltenen Fällen Großzügigkeit walten zu lassen und beiden Spielern den gleichen Preis (Hotelgutschein) geben. Der Gedanke, dass Lukas Podolski am Ende doch Recht behalten sollte, indem er das Würfeln als typisches Merkmal dem Schachspiel zuschreibt, irritiert mch dann doch ein wenig. In Erinnerung rufen sich dem einen oder anderen vielleicht auch die Stichworte "Robert Hübner", "Kandidatenturnier in Velden" und "Roulettekugel". Naja, jedenfalls haben alle Fischbeker Klaus dieses tolle Ergebnis und die Qualifikation für die Endrunde von ganzen Herzen gewünscht. Viel Erfolg in Wiesbaden!
Das Wort "Erfolg" lässt sich auch meinem Turnierverlauf verbinden. Zumindest als Wortbestandteil des Wortes "Misserfolg". Ich hatte mir nach dem katastrophalen Jahr 2013 einen schachlichen Neustart erhofft. Nun, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Nach vier Runden hatte ich zweieinhalb Punkte auf dem Konto und hoffte zu diesem Zeitpunkt, das Turnier mit drei oder dreieinhalb Punkten beenden zu können. Ich glaube, mein Gegner investierte in seine Partie lediglich rund 10 Minuten (netto), um mich kurz und humorlos vom Brett zu pusten. Nix mit drei Punkten. Schon gar nix mit dreieinhalb Punkten. Nein, lausige 50 Prozent standen am Ende für mich zu Buche. Oje. Preisfrage für die Leser: Was schmilzt schneller – die Polkappen oder meine DWZ? Tipps gerne in der Kommentarfunktion.
Apospos Kommentarfunktion. Bevor ich mir die Finger wundschreibe und die Ergebnisse der anderen Fischbeker hier im Einzelnen würdige (oder verreisse), mag jeder gerne über "sein" Turnier berichten. Dafür eignet sich zweifelsohne die Kommentarfunktion. Also, ran an die Tasten.