Süderelbe-Blitz-Einzelmeisterschaft 2013

Die Schulen in Hamburg sehen meiner Meinung nach seit 40 Jahren alle gleich aus, teilweise Backstein, einfache Bauweise, spartanische Ausstattung, zweckmäßig und voller Erinnerungen für mich, um die sich bis heute mein Psychotherapeut kümmert, der witzigerweise auch Hoster dieser Website ist.

Am letzten Donnerstag war ich dann um so mehr verwundert, was partiell aufgetragene bunte Farbe an Außenwänden, ein modern errichteter Pavillon mit bodentiefen Glasscheiben und die winterliche Dunkelheit so bewirken kann. Es sah alles gar nicht mehr so schlimm aus, so dass meine kindlichen Fluchtreflexe ausblieben. Sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, dass ich kurz nach der Ankunft Christoph Serrer antraf, der mit mir gemeinsam an dieser diesjährigen Meisterschaft als Vertreter des TV Fischbek teilnahm.

So lernte ich auch gleich das neue Spiellokal von Diagonale Harburg kennen. Hell erleuchtet, dazu noch weiß-furnierte Bänke und Tische und ein deckenhoher Tannenbaum mit kläglich-wenig angebrachtem Weihnachtsschmuck. 

 

Was auf dem ersten Blick aber nicht auffiel, war das suboptimale Mobiliar. Denn hieran eine Turnierpartie zu spielen, erscheint mir unbequem bis mühselig. Sicherlich haben die Diplom-Mathematiker der Welt bereits berechnet, wie oft sich ein Schachspieler während einer Turnierpartie gemütlich nach hinten in die RÜCKENLEHNE eines Stuhles kuschelt. Bei Diagonale ist dies nicht möglich. Somit sind schachspielende Handwerker mit ausgeprägter Rückenmuskulatur im Vorteil. Auch das einfache Bereitstellen von Stuhlwerk dürfte keine Lösung sein, denn dann befinden sich die Knie des Spielers zirka auf Höhe der Krone des Königs.

 

Insgesamt hatten sich 12 Spieler eingefunden und nach einigen Irritationen fanden sich diese auch zu ihrer ersten Partie am Brett ein. 

 

Inhaltlich kann man (und möchte ich nicht wirklich) aus meiner Sicht über Blitzpartien nichts sagen. Ich hatte im Stillen auf ein Zeitinkrement gehofft, aber es wurde mit der klassischen Bedenkzeit gespielt. Meine Partien gegen Diekmann und Christoph hatte ich ohne wirklich Schach gespielt zu haben, weggeworfen, während ich den teilnehmenden IM einfach überspielt habe. Das bewegte „natürlich“ diesen Spieler nicht, aufzugeben oder Demut zu zeigen. Nein, nachdem ich trotz Mehrbauer das Endspiel nicht gewinnen kann, akzeptiert ein IM auch kein Remis. Auch die Tatsache, dass ich zirka 50 Sekunden mehr auf der Uhr hatte, besagt nichts. Mein Fehler, dass ich in der Folge das Endspiel völlig verdarb, mich ärgerte, ob des Verhaltens des Gegners und meiner Fehler, aber im Grunde wusste, hier gewinne ich durch Zeit. So spielte mein Gegner gegen seine eigene Zeit und verlor nur deswegen nicht, weil er alle Figuren meinerseits eliminierte. Aber es natürlich nicht schaffte, mich in Sekunden mattzusetzen und deswegen durch Zeit verlor, was jedoch nach den Regeln als Remis bewertet wurde.

 

Ich habe insgesamt nicht gut gespielt. Meine missratende Aufbauten gegen Christoph, Diekmann und Wasmuth haben mir noch den Schlaf geraubt. Meine weggeworfenen Gewinnstellungen gegegn Carlstedt und Hawallek wurden nur leicht durch meine Verluststellung gegen Reddmann „kompensiert“. Cristoph war selber – glaube ich – auch nicht zufrieden. Das Turnier hat der Spieler Hebbinghaus von Marmstorf gewonnen. Sicherlich peinlich für mich, dass ich die direkte Begegnung verlor, nachdem der Turniersieger einen Anfänger-Aufbau wählte.

 

Die ersten fünf Platzierten waren:

 

1) Hebbinghaus, H.

2) Carlstedt, J.

3) Hawallek, J.

4) Serrer, Christoph

5) Schermer, Denis

 

Und hier ist die Gesamttabelle:

http://www.sv-diagonale.de/2013/SEBM2013-TeilRang-R11.html

und die Kreuztabelle:

http://www.sv-diagonale.de/2013/SEBM2013-Kreuz-R11.html

 

Denis Schermer