Ramada-Cup in Frankfurt/Oder – 2. Tag

"It`s been a bad day, please don`t take a picture…it`s been a bad day…" (R.E.M.)

Nein, ein Fischbeker Tag war es heute nicht. Während Nikolas mit 1,5 aus 2 noch recht zufrieden sein konnte, sorgten die jeweils 0,5 Punkte bei Denis und mir für lange Gesichter. Zu lang und zu deprimierend, um sie auf einem Foto festhalten zu können. Es war sicherlich auch besser so. In Runde 3 erreichten sowohl Denis als auch Nikolas ein mehr oder weniger glückliches Remis. Ich hingegen träumte von meinem ersten Turniersieg. Eine schöne Angriffsstellung wartete auf ihre Finalisierung. Anstatt irgendwelchen Tagträumen anzuhängen, hätte ich mich besser auf das Durchrechnen konkreter Varianten beschränken sollen. Ein unbedachter Springerzug an den Spielfeldrand läutete mein Ende ein. 

In Runde 4 wurde es mitunter lustig. Denis`Gegner würgte eine gewonnene Stellung noch stundenlang bis zum Sieg. Ich dagegen würgte eine absolut verlorene Stellung noch zum Remis. Die Partie dauerte 36 Züge. Bereits ab dem 12. Zug gab Fritz keinen Pfifferling mehr auf meine Stellung. Die Bewertung wies ein sattes Minus von 2,8 Bauerneinheiten aus. Zwischenzeitlich fiel diese sogar auf Werte jenseits von minus 6,0. Die pure Agonie lag über meiner Partie und eigentlich spielte ich nur noch, um mir die Zeit bis zum Fussballklassiker Dortmund gegen Bayern zu verkürzen. Die beiden weißen Freibauern auf g6 und h6 türmten sich wie eine weiße Wand vor mir auf. Aber plötzlich begann mein Gegner von Zug zu Zug etwas länger in die Stellung zu schauen. Am Horizont spürte ich einen Silberstreif am Horizont. Sehe konnte ich diesen noch nicht, denn dafür war einfach noch nichts Konkretes zu meinen Gunsten passiert. Aber Fallstricke lagen plötzlich im Weg. Und in einem dieser Fallstricke verhedderte sich mein Gegner. Zu meinem Bedauern gelang es mir nicht, mich den Fallstricken selbst zu entziehen und die unverhofft entstandene gewonnene Stellung zu gewinnen. Eine spannende Partie fand sein unlogisches Ende. Besser machte es hingegen Nikolas, der seine Partie schlicht und ergreifend gewann. Über Einzelheiten kann ich an dieser Stelle leider nicht berichten, da ich keine Gelegenheit zum Kiebitzen fand.

Morgen findet die letzte Runde statt. Denis und ich sind raus aus dem Rennen um Ruhm und Ehre. Die Zielstellung kann daher nur Schadensbegrenzung lauten. Chancen auf einen Preis hat Nikolas aufgrund seiner dürftigen Buchholz-Wertung  allerdings ebenfalls kaum. Mal schauen, wie es wird. Vielleicht findet sich noch Zeit für einen Abstecher nach Polen. Heute haben Niklas und ich in der Pause zwischen Runde 3 und 4 bereits einen Bummel durch Slubice unternommen. Sehr interessant. Das Foto zeigt von der polnischen Zeite aus betrachtet die Brücke, die Slubice mit Frankfurt verbindet. Und es zeigt das Wetter, welches seit Anbeginn hier vorherrscht. Schachwetter.