Sechs Begegnungen fanden am gestrigen Spieltag statt. Und nach den Ergebnissen zu urteilen, ließen sich die ersten Spieler scheinbar von der besinnlichen Stimmung des düsteren Trauermonats November einfangen. Allerdings nur scheinbar, den die beiden unentschiedenen Partien waren auch diejenigen, die an diesem Spielabend als letzte beendet wurden. Zuvor gingen aus den vorangegangenen Partien vier Spieler als Sieger hervor – und vier Spieler als Geschlagene (welch brillante Schlußfolgerung!).
Zuerst musste Marvin Machalitza in seiner Partie gegen Martin Wincierz die Segel streichen. Viel habe ich von dieser Partie nicht mitbekommen, denn frühzeitig erreichte Martin ein überwältigendes materielles Übergewicht.
Kurz danach erwischte es Thies Taube gegen Thomas Peters. Obwohl Thomas kurzfristig für ??? einsprang und ungeplant gegen Thies antrat, vermochte er es doch, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Einzelheiten zu dieser Partie kann ich an dieser Stelle nicht vermelden, weil die Entscheidung eben ratzfatz erfolgte.
Danach machte Dirk Thomzik mit Hartmut Döring kurzen Prozess. Wie immer sah die Stellung von Dirk wie Kraut&Rüben aus, aber am Ende hat er seinen Gegener taktisch abgeschlachtet. Damit dürfte Dirk der verdiente Aufstieg praktisch nicht mehr zu nehmen sein, aber Glückwünsche gibt`s erst später.
Nahezu zeitgleich fiel auch in der Partie von Viktor Lochmann gegen Denis Schermer die Entscheidung. Da ich mich direkt neben beiden platziert hatte, konnte ich wenigstens ein paar intersessierte Blicke auf`s Geschehen werfen. Nun, Denis spielte wie immer ein routiniertes Schach und konnte aus seiner sizilianisch angelegten Partie heraus Schritt für Schritt viele kleine positionelle Vorteile ansammeln. Und irgendwann ist eben Zahltag. Allerdings schien mir, dass Viktor auch ein wenig umständlich agierte, den seine gesamten Figuren wurden vollständig von Denis`furchterregenden Springer auf f4 beherrscht.
Über seine eigene Partie zu urteilen, ist immer eine zweischneidige Sache. Natürlich bin ich der beste Spieler westlich des Universums und meine Gegner sind allesamt anerkannte Patzer. Und wenn etwas schief geht, lag es am Seeklima, an meinen Kopf- und/oder Gliederschmerzen oder an wasweißichauchimmer. Jedenfalls nie am Spielvermögen des Kontrahenten. Eine derartige Hybris ist vielen Spielern zu eigen und macht es schwer, wenn nicht sogar unmöglich, das Geschehene objektiv zu bewerten. Gut, das Heinrich Werner und ich unsere Hybris am gestrigen Tag abgelegt hatten und wir zu einer einvernehmlichen Beurteilung kommen konnten. Heinrich war während des gesamten Spiels am Drücker und hätte vielleicht mit ein wenig Risiko auch einen vollen Punkt machen können. Ich musste schwer darum kämpfen, die vielen Drohungen abzuwehren und den Kopf über Wasser zu halten. Am Ende sah es für mich sogar noch ganz gut aus, aber vermutlich war da doch nichts mehr drin. Fritz wird uns mehr sagen können.
Trotz Rauchverbots schmauchten Klaus Düwel und Jannis Niemann in der letzten Partie des Abends die Friedenspfeife. Klaus hatte – wie immer – mit Elan die Stellung seines Gegners attakiert, aber janiis verfügt mittlerweile über so viel Schachverständnis, dass er sich geschickt und erfolgreich zur Wehr setzen konnte. Ein gerechtes Remis war das Ergebnis.
Hier die Ergebnisse im Überblick:
Wincierz – Machalitza 1:0
Peters – Taube 1:0
Lochmann – Schermer 0:1
Döring – Thomzik 0:1
Werner – Wanke remis
Düwel – Niemann remis