Nach dem moderaten Auftakt unseres Quintetts zur ersten Runde erhofften wir nunmehr eine Leistungssteigerung. Die trat aber nicht ein. Während wir gestern noch 50% der möglichen Punkte holen konnten, verringerte sich unsere Erfolgsbilanz auf 40%. Denis`ungewöhlich frühes Remis nach vielleicht zwei Stunden Spieldauer war möglicherweise dem Umstand geschuldet, dass er Besuch von seiner Familie bekam. Für gewöhnlich langweilt er sich nämlich in unserer Gegenwart dermaßen, dass er seine Partien bis zum Abwinken herauszögert. Sein Credo: Lieber Schach als Schächer.
Nikolas war ebenfalls früh fertig, obwohl er keinen Besuch bekam. Brauchte er auch nicht, denn des Rätsels Lösung verbarg sich hinter den drei Buchstaben: H-S-V. Der HSV war gegen Werder mit elf Mann allerdings auch nicht besser als Nikolas alleine. Remis.
Joachim lief irgendwann bedröppelt aus dem Spielsaal. Sein junger Kontrahent gab sich keine Blöße und kassierte von Joachim den vollen Punkt.
Klaus`Partie hatte ich nur kurz einmal in Augenschein genommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits einen Bauern weniger und am Ende Haus und Hof verloren. Schade, aber "Lebbe gäht waider".
Ich wollte Nikolas eigentlich zum Fußballgucken begleiten, musste aber zunächst einen hartnäckig kämpfenden Gegner niederringen. Wenigstens machte sich auf meinem Brett ein wenig "Fußball-Aura" breit, wenn auch nur durch die viel strapazierte Plattitüde "Spiel auf ein Tor". Lediglich das kompensationslose Opfer von zwei Springern hielt meinen jungen Gegner noch im Spiel. Einem akuten Anfall von "Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom" meinerseits war es zu verdanken, dass die Partie noch bis zum 61. Zug andauerte. In Erwartung einer baldigen Aufgabe unterlief mir im 30. Zug ein Fehler, welcher einen der beiden "Mehrspringer" kostete. Dem folgerichtigen Ende der Partie tat dies jedoch keinen Abbruch mehr. 1:0 nach rund dreieinhalb Stunden Spieldauer.
Morgen findet die einzige Doppelrunde des Turnier statt. Mal schauen, was wird.