Wer hätte das gedacht. Die Schachabteilung lud gestern zum ersten Mal zum Schachtraining mit Dirk Sebastian ein und 25 (!!) Schachspieler folgten der Einladung. Bloß nicht schludern, denn präzise formuliert nahmen 24 Schachspieler und mit Carina Brandt eine Schachspielerin teil. Mehr war technisch einfach nicht möglich, weil sämtliche (!!) Tische in der Altentagesstätte gebraucht wurden, um für jeden Teilnehmer (und jede Teilnehmerin [sprachlich ja nicht schludern]) ein eigenes Schachbrett zur Verfügung stellen zu können.
Leider klappte es aus unserer Sicht mit der Vorbereitung noch nicht so optimal. Toll funktionierte der Einsatz von Hubert und Co., den Raum für das Training soweit herzurichten. Nicht ganz so viel Applaus dürfen Abteilungsleiter und Schachwart für sich reklamieren, weil der Zugang zum Equipment (Beamer, Magnetfiguren) nicht sichergestellt war. Der Schrankschlüssel weilte zusammen mit Jannis im Urlaub, wobei Jannis überhaupt kein Vorwurf zu machen ist. Weder für den fehlenden Schlüssel noch für den Urlaub. Kurzum: Da ist für`s nächste Mal noch Luft nach oben.
Dirk Sebastian trug in der zweistündigen Veranstaltung zwei Partien vor, an denen jeweils Fischbeker Spieler beteiligt waren. Die erste Partie stammte von Dirk, die er in der abgelaufenen Saison in der Stadtliga gespielt hatte. Wer Dirks Partien kennt weiß, dass es interessant wird, denn er bevorzugt im Allgemeinen unorthodoxe Eröffnungen. Sein Gegner schien in Sachen Eröffnungswahl noch eine Schippe drauflegen zu wollen und präsentierte mit 1. e4 c6 2. b4 eine Eröffnung aus der Schublade "bizarr". Dirk Sebastian war von 2. b4 nicht sehr überzeugt und demonstrierte Wege, einer solchen unüblichen Eröffnung in der Praxis zu begegnen.Auch die weitere Partieanalyse, in der insbesondere Mittelspielthemen im Vordergrund standen, war sehr lehrreich.
Im zweiten Teil des Trainings stand eine Partie im Mittelpunkt, die erst im Juli in Lüneburg von Dirk Sebastian gegen Jakob gespielt wurde. Sehr interessant war hier insbesondere, dass die eigene Perspektive zum Tragen kam und so sehr viel von der Atmosphäre während der Partie vermittelt werden konnte. Ich kannte die Partie bereits, da ich sie mir während des Turniers im Internet kurz angeschaut hatte. Warum Jakob am Ende verloren hatte, war mir seinerzeit nicht ganz klar. Gestern stellte sich dann tatsächlich der "Aha-Effekt" ein. Alles sehr instruktiv. Und wie man sehen konnte, lief die Partie nicht zwangsläufig auf den Sieg des stärkeren Spielers hinaus. Noch kurz vor Schluss wäre ein Remis im Bereich des Möglichen gewesen.
Die angesetzten zwei Stunden verliefen wie im Flug. Nach Abschluss des Trainings hatten wir noch die Möglichkeit, Wünsche und Anregungen für das nächste Training am 29. September, 19.00 Uhr, anzubringen. Wer seine Partien einmal durchleuchten lassen will, ist hiermit aufgefordert diese Jürgen Kohlstädt im png-Format zuzumailen.
Den Schachfreunden, die durch ihr finanzielles Engagement die Durchführung der Veranstaltung haben möglich werden lassen, gebührt auf jeden Fall ein riesiges Dankeschön unserer Schachabteilung für diese tolle Veranstaltung!!