Große Probleme plagten den Mannschaftsführer von Fischbek vor einem der entscheidenden Spiele der Saison. Zwei Spieler konnten nicht und zwei gute Ersatzspieler sagten ab. So konnte ich nur Jannis Niemann als Ersatzspieler einsetzen und entschied Brett eins freizulassen.Eine zweischneidige Strategie, aber beginnen wir am Anfang…
Die Saison ist schon geraume Zeit verkorkst und ein enttäuschendes 4:4 gegen HSK 6 kam hinzu und passte genau in unser bisheriges Unvermögen, unsere nominelle Spielstärke auszuspielen.
Ich hatte geplant, einen kurzen Bericht über das Zusammentreffen zu verfassen, konnte mich aber nicht aufraffen.
Die Situation ist einfach zu beschreiben. Wir befinden uns in der Nähe zu einem Abstiegsplatz und spielten gegen einen Abstiegsplatzierten. Das sind dann die sogenannten 4-Punkte-Spiele, welche beispielsweise bekannte Norddeutsche Fußballbundesligavereine (Sportverein Stellingen oder so) regelmäßig verlieren.
Ich hatte damit gerechnet, dass HSG/BUE alles gegen uns in die Waagschale werfen würde, aber so kam es nicht.
So erschien ein Großteil der HSG/BUE-Spieler erheblich verspätet und auch diese hatten erhebliche Ersatzspielerprobleme. So mussten sie einen zu schwachen nachgemeldeten Spieler einsetzen und Brett zwei kam gar nicht.
Damit stand es nach kampflosen Partien 1:1 und es sollte spannend werden.
Der Gegner von Philip Reichhardt opferte im dritten Zug einen Bauern für… Nichts. Philip musste erst einmal 10 Minuten nachdenken, weil er den Sinn nicht verstand – nachvollziehbar.
Alexander Schneider hatte einen Off-day. Das passiert jedem und mehrmals schien es mir, dass er sich irgendwie noch retten könne, weil sein Gegner es sich selber so schwer machte. Nachdem Alexander schon so viele wichtige Punkte für die Mannschaft erreichte, ist ihm keiner nicht die Spur gram.
Andreas Wanke kam in der Eröffnung ins Trudeln, konnte sich aber konsolidieren und erreichte im frühen Mittelspiel ein Remis.
Felix Reichhardt spielte die Eröffnung extravagant, stand dann gut, verlor den Faden und musste aufgeben.
Vorher hatte Philip gewonnen. Sein Gegner stellte die Qualität in einer schlechterer Stellung mit Minus-Bauern ein und beendete seine Leiden.
Jannis Niemann musste nur geduldig auf die Fehler seines Gegners warten, die dann auch kamen und problemlos die Mehrfigur einsacken – wieder ein wichtiger Punkt für Fischbek.
Somit stand es zu fortgeschrittener Stunde 3,5 zu 2,5 für uns und die verbliebenen Fischbeker Recken standen fast nagelkauend, mit bedeutungsvollen Blicken da. Alexanders Partie war – wie bereits beschrieben – abgeschrieben. Zumindest ein Remis bei Nikolas könnte uns ein halb wertvolles Unentschieden bescheiden. Allerdings waren unsere Stellungsbewertungen nicht allzu gut und wechselten rasch.
Ich sah Nikolas Egelriede eher am Abgrund, aber sein Gegner entschied, seinen König so schlecht zu stellen, dass Nikolas ihn mit fiesen, hässlichen Schachs bedrängen konnte und damit seine Verteidigungsresourcen erheblich auszuweiten.
Sein Gegner spielte schnell, zu schnell und an einer Stelle kippte dann die Stellung zugunsten Nikolas. Aber hier zeigte sich dann die richtige Wahl eines „second-rated-move“. Anstatt den König vollends ins Freie zu ziehen und ihn mit Dame und Springer zu beharken, spielte Nikolas auf einen diabolischen Figurengewinn. Dieser trat auch zweizügig nach einem weiteren Fehler des Gegners ein und die Fischbeker rissen die Fäuste nach oben… VIER-EIN-HALB!
Damit punkteten wir unglaublich wichtig und können uns nun beruhigt, die beiden Blankeneser Mannschaften vornehmen.
Denis Schermer
Glückwunsch zum
Glückwunsch zum Mannschaftssieg! Von den Partien selbst habe ich ja gar nichts mehr gesehen, nur vom Nichterscheinen der Spieler davor, daher danke für den detaillierten Bericht!