Weltpremiere! Das erste Heimspiel einer Fischbeker Mannschaft in der Basisklasse!! (Dafür spendiere ich dem Bericht ein Extra-Ausrufezeichen). Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene war das Echo auf dieses Ereignis … null. Überhaupt nix. Selbst das allgegenwärtige Vogelgezwitscher aus Washington war verstummt. Oder hat es dem prominentesten Twitterer unserer Tage vorübergehend die Sprache verschlagen? Angesichts von Okans "Eröffnungstrick" durchaus denkbar, denn bereits nach fünf Zügen einen Springer hinten zu liegen, ist schon heftig. Es ist klar, dass hier ein schlimmer Patzer passiert sein musste. Eigentlich ist das Patzen zwar meine Domäne, aber irgendwie scheint es auch auf andere inspirierend zu wirken. Mal sehen, ob Brett 7 der 1. Mannschaft künftig unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen sollte.
Innerlich hatte ich unser 4. Brett schon abgeschrieben und kiebitzte erst einmal an den anderen Brettern. Danach ging`s nach nebenan, ein paar Blitzpartien spielen und Smalltalk halten. Dass David mittlerweile auch nebenan abhing, bemerkte ich zunächst nicht. An seinem Brett waren in der Zwischenzeit alle Figuren wieder akkurat in der Ausgangsstellung aufgebaut. Ein lässiges Daumenhoch signalisierte mir seinen ersten Punkt in seinem ersten Spiel bei den Hamburger Mannschaftsmeisterschaften. Noch `ne Weltpremiere! 1:0 für Fischbek und es sah nach weiteren Punkten für uns aus. Nur Okan lief seinem "Minusspringer" immer noch hinterher. Meine Miene hellte sich zunehmend auf, nachdem Hartmut an Brett 1 mit einer Figur und einen oder zwei Bauern in Front lag. Nennenswertes Gegenspiel seiner jungen und bunten (!) Gegnerin war auch nicht zu erkennen, so dass das 2:0 für uns die zwangsläufige Folge war.
Okan und Tamim hatten es also in der Hand, den siegbringenden halben oder ganzen Punkt für uns einzufahren. Tamim stand sehr solide und Okan lief immer noch dem Minusspringer nach. Allerdings konnte er unterdessen einen großen strategischen Vorteil herausarbeiten, welcher den fehlenden Springer kompensierte. Das sollte also klappen. Dass es so gut klappen würde, war aber nicht zu erwarten. Tamim hat mit ruhiger Hand seinen Gegner in die Defensive gezungen und nach einer schön gespielten Partie den verdienten Punkt eingestrichen. 3:0 für Fischbek. Und den perfekten Abschluss lieferte schließlich Okan, der unbeirrt daran festhielt, aus einer objektiv verlorenen Partie eine gewonnene zu machen. Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit zahlen sich eben aus. 4:0 für Fischbek. Nächste Woche geht es zum Nachbarschafts-Spitzentreffen nach Marmstorf. Mal sehen, ob es draußen wahrgenommen wird. Zwitscher.