Auftakt zur Rangliste 2016. Gestern hatten sich immerhin zwei Spielpaarungen zusammengefunden. In der Kandidatengruppe trat erstmalig Nicolas Sawatzki gegen den Routinier Hans Krogmann und in der Meistergruppe Denis Schermer gegen den Schreiber dieser Zeilen an. Überraschungen blieben dabei aus.
Nicolas hatte bis dato noch keine Turnierpartie gespielt und ging sicherlich nicht als Favorit in die Auseinandersetzung. Soweit ich es aber beobachten konnte, gelang es ihm für eine lange Zeit, das Gleichgewicht in der Partie aufrecht zu erhalten. Am Ende siegte aber der Altmeister über den Novizen. Mal sehen, was die Analyse der Partie an einem der nächsten Spielabende zu Tage fördern wird.
In meiner Partie gegen Denis ging es lustig zu – sofern man Freund bizarrer Bauernstrukturen ist. Ich entschied mich für die Formation "Zirkuszelt", die besonders in Kinderschachkreisen eine besondere Beliebtheit genießt. a2, b2 (Vorzelt und Kasse), c3, d4, e5 (mit bunter Fahne obendrauf), f4, g3, h2. Unter dem Zirkuszelt wollte ich als Dompteur das Publikum und natürlich erst recht meinen Gegner mit gefährliche Tiernummern beeindrucken. Läufer, die zu riesigen Tigern werden. Türme, die als Kriegselefanten Furcht einflößen sollten. Die Dame als Urzeitbestie im Alligatorengewand, die alles an gegenerischen Figuren verschlingt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. So meine Vorstellung. Die Realität erinnerte dann doch mehr an die müden Pudelnummern im Hansatheater. Verschreckte weiße Hasen hoppelten kopflos über das Schachbrett und auf h1 entdeckte ich sogar ein totes Oppossum, getarnt als weißer Turm. Denis, der ja bekanntermaßen vollkommen humorbefreit ist, hatte für so einen Kinderquatsch natürlich wenig übrig und beendetet die Zirkusveranstaltung mit gezielten Hieben auf den weißen König. Aus die Maus oder Salto letale.
Im Überblick:
Krogmann – Sawatzki 1:0
Wanke – Schermer 0:1