"Das kann ja heiter werden." Dieser Gedanke schoss uns allen beim Blick auf die Mannschaftsaufstellung durch den Kopf. Zum Saisonauftakt mussten leider gleich zwei Stammspieler, Christoph Serrer und Philip Reichhardt, ihre Teilnahme quittieren und durch Hubert Kopyto und Knud Schulenburg ersetzt werden. In punkto Motivation sicherlich kein Rückschritt, aber auf der DWZ-Waage fehlten schlicht und ergreifend gut 500 Punkte.
Unbeeindruckt von dieser Situation war ausgerechnet Manschaftsführer Nikolas Egelriede der Erste, der seine Partie für sich entscheiden konnte. Thomas Peters stand ihm in nichts nach uns holte den nächsten Sieg für uns. Nachdem Hubert ein Remis beisteuern konnte, kam etwas Sand ins Getriebe. Knud musste in horrender Zeitnot leider das Handtuch werfen. Beim erfreulichen Zwischenstand von 2,5 zu 1,5 und eigener aussichtsreicher Partie versuchte ich mir einen Überblick über die restlichen Partien verschaffen. Alexander Schneider hatte einen Bauern eingestellt/geopfert (Nichtzutreffendes bitte steichen), Denis Schermer vermisste, wenn ich richtig gezählt habe, ebenfalls einen Bauern bei unklarer Stellung. Und bei Jakob Kneip an Brett 1 befand man sich im weitesten Sinne immer noch in der Eröffnungsphase. Hatten wir unser Pulver bereits verschossen? Ein 4:4 lag nach meiner subjektiven, eigentlich sogar unqualifizierten Einschätzung in der Luft. Ich musste also voll punkten – so dachte ich zumindest. Vielleicht erklärt dies mein Versagen, ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern (!) praktisch einzügig (!!) zu verlieren (!!!). In der Todesanzeige zu meiner Partie wird sicherlich das Wort "Grundlinienschwäche" einen zentralen Platz einnehmen. Oder Geistesschwäche, was den Fauxpas eigentlich sogar besser erklären würde.
Ok, das Wochenende war für mich im Eimer, aber galt dies auch für den Mannschaftskampf? Nein, natürlich nicht. Auf die Jungs ist eben Verlass. Denis wehrte kaltblütig den Königsangriff ab und fuhr seinem Gegner in die Parade. Nachdem auch Jakob seine Partie gewonnen hatte ("Jakobs Bauernaufstellung – ein Genuss!"; Zitat Hartmut Döring am nachfolgenden Tag) führten wir uneinholbar mit 4,5 zu 2,5. Alex gelang es zum Schluss ebenfalls noch, die Partie zu halten und den erfolgreichen Auftakt abzurunden.
Mal sehen, wie es am 29. Januar beim Auswärtsspiel bei Union Eimsbüttel so läuft. Die Saison begann zunächst einmal vielversprechend.
Ach ja, auch wenn es nicht zur Überschrift passt: Parallel zu unserem Mannschaftskampf ist auch die Begegnung unserer Dritten gegen Diogenes IV angesetzt worden. Auf ein 0:8 durfte man hier durchaus wetten, denn Diogenes war im Schnitt um unverschämte 300 Punkte stärker als das Team um "Ersatzkapitän" Viktor Lochmann. Es endete auch 0:8 – aus Sicht der Wandsbeker! Das Team hatte wohl gewisse Motivationsprobleme, jedenfalls erschien niemand zum Mannschaftskampf. Darauf deutet auch eine dürre Feststellung zu dieser Begegnung auf der Seite von Diogenes hin. Naja, den klammen Hamburger Schachverband wird`s freuen.