Dieses Jahr hat es zeitlich endlich gepasst – wir waren Gastgeber der Süderelbeblitzmeisterschaft. Der Einladung folgten immerhin zehn Spieler der Vereine Wilhelmsburg, Diagonale und Marmstorf; Spieler aus Finkenwerder oder von SW Harburg waren nicht am Start. Das Teilnehmerfeld war bunt und stark zusammengesetzt. Die beiden Topfavoriten waren – natürlich – der frischgebackene Hamburger Meister Hauke Reddmann sowie der FIDE-Meister Jeronimo Hawellek. Und keiner zweifelte daran, dass einer von beiden am Ende den niegelnagelneuen Wanderpokal mit nach Hause nehmen durfte. Um es vorwegzunehmen: Keiner von beiden musste sich mit dem Pott abschleppen. Nach sechs Runden verbuchte Hauke Reddmann lediglich 50 % der möglichen Punkte und dümpelte im Mittelfeld der Tabelle herum. Kaum besser war zu diesem Zeitpunkt Jeronimo Hawellek platziert, dessen Punktekonto sich ebenfalls auf Diät befand. Viel besser machte es dagegen Matthias Wasmuth (Diagonale), der sich seit der 3. Runde an der Spitze des Feldes einrichtete und seine Führung kontinuierlich ausbaute. Bereits eine Runde vor Schluss des Turniers hatte er sich den Titel gesichert, so dass die Niederlage gegen Jeronimo Hawellek in der letzten Runde nicht mehr ins Gewicht fiel.
Und was ging für unsere Spieler Philipp Reichhardt und Denis Schermer? Nun, Philipp hätte sich sicherlich ein oder zwei Punkte mehr erhofft, als die erzielten 3 aus 9. Am Ende sprang für ihn Platz 8 heraus, was aus meiner Sicht ganz ok ist.
Aufgedreht, abgedreht und zugedreht war das Spiel von Denis Schermer. In der zweiten Runde kassierte er gegen Hauke Reddmann eine wenig überraschende Niederlage. Dann drehte er auf und holte Punkt für Punkt – bis zur Begegnung mit dem Wilhelmsburger Jörg Kempe. Aus einer totalen Gewinnstellung heraus verlor er vollkommen den Faden, drehte ab und schmiss mit jedem zweiten Zug seinem Gegner eine Figur vor die Füsse. Nach dieser Gaga-Einlage drehte er aber den Hahn zu und gönnte nur noch dem späteren Turniersieger einen halben Punkt. Das war die Vizemeisterschaft – eigentlich. In der Schlussabrechnung hatte er 6,5 Punkte und damit genau die gleiche Punktzahl wie Jeronimo Hawellek. Da er den direkten Vergleich mit Jeronimo Hawellek für sich entscheiden konnte, durfte nach aller Erfahrung von einer für ihn günstigeren Sonneborn-Berger-Wertung ausgegangen werden. Und was macht der Turnierleiter, Kopfrechenakrobat und Autor dieser Zeilen? Er verleiht den Pokal für den den 2. Platz … an den Drittplatzierten! Glücklicherweise konnten die Anwesenden den Irrtum schnell feststellen und korrigieren. Süderelbevizeblitzschachmeister 2011 ist somit Denis Schermer.
Eine Tabelle wird selbstverständlich noch nachgeliefert. Neugierige werden diese aber bereits auf der Seite des SK Marmstorf entdeckt haben.
Jetzt reingestellt von Denis Schermer:
Abschlußtabelle Süderelbe-Blitzeinzelmeisterschaft 2011
1. Wasmuth, M. DIA 2033 7,0 Punkte
2. Schermer FBK 2008 6,5 Punkte (S/B 25)
3. Hawellek MAT 2287 6,5 Punkte (S/B 23,5)
4. Reddmann WBG 2322 6,0 Punkte
5. Rammè MAT 2073 5,0 Punkte
6. Schmidt-Brauns MAT 1918 4,5 Punkte
7. Kempe WBG 1806 4,0 Punkte
8. Reichhardt, P. FBK 1964 3,0 Punkte
9. Feske DIA 1730 2,0 Punkte
10. Barz MAT 1616 0,5 Punkte