Nanu, ist schon wieder Schach ? Ja, die Monate haben ein „r“ im Namen. Das bedeutet zum Einen, dass man anfälliger für Erkältungen ist, Autos für die kältere Jahreszeit vorbereitet werden und zum Anderen spielen die oberen Schachligen in dieser Zeit ihre Meisterschaften aus. In der Vorsaison belegte die Erste den 8.Platz und rettete den Klassenerhalt nur knapp. Die Zweite landete in der Bezirksliga auch nur auf dem mittleren Rang 6, doch die Dritte schaffte den Aufstieg von der Kreis- in die Bezirksliga!
Die Rahmenbedingungen für diese Saison sind daher eher zurückhaltender und zudem etwas restriktiver – die Zweite und Dritte können sich einander nämlich nicht mit Ersatzspielern aus der gleichen Liga aushelfen, sondern sind im Notfall beide auf die Vierte angewiesen. Das macht das Unternehmen „Klassenerhalt für alle“ nicht einfacher. Eine sparsame Fahrweise ist angesagt.
Wir hatten in der Ersten gleich drei Ausfälle am heutigen ersten Spieltag und beschlossen durch die oben genannten Umstände, nur zwei von dreien zu ersetzen. Der Fischbeker V8-Motor läuft auch mit 7 Pötten, wenn er erstmal auf Touren kommt…
Wir erwarteten den HSK mit ihrer 6.Mannschaft. Der Großteil davon war Teil des Stadtliga-Meisterteams aus 2025, somit kamen unsere Gegner mit viel Selbstvertrauen zu uns. Auch im Vorjahr hatten wir ein Heimspiel gegen einen Stadtliga-Aufsteiger in der ersten Runde. Und auch dort hatten wir so schönes spätsommerliches Wetter wie heute. Das sorgte für reges Treiben auf dem Flohmarkt, der nebenan auf dem Neugrabener Marktplatz stattfand.

In der ersten Spielstunde liefen die Partien recht ruhig an. Der frühe Rückstand zeigte zunächst keine sichtbaren Spuren im Spielverhalten. Ab der zweiten Spielstunde wurde es etwas unruhiger. So richtig wollte der Fischbeker Motor nicht anspringen. Nikolas hatte dann eine waschechte Fehlzündung auf dem Brett. Im dichten Gedränge von Figuren machten die Springer vom Gegner Jagd auf seine Dame, welche keinen Weg mehr in die sichere Boxengasse fand – 0:2.
Auch bei Alexander gab es technische Probleme. Nach Vollgas-Schach zu Beginn der Partie wurde quasi der Unterboden zu heiß. Lecks und Risse entstanden, die der Gegenüber gut ausnutzte. Die Vollbremsung kam dann zu spät- 0:3.

Kurz darauf eine friedliche Einigung an Brett 2. Marco und sein Gegenüber hatten 3 Mal die Züge wiederholt. Als Marco von den brennenden Wracks um ihn herum Wind bekam, war die Repitition schon nicht mehr zu verhindern. 0,5:3,5.

Denis sah jetzt die Chance, aus seiner eingeengten Stellung doch noch was Zählbares herauszuholen. Sein schwarzes Chassis hatte bereits einige Dellen und Kratzer. Ein Weiterfahren hätte erhebliche Risiken mit sich gebracht. Jetzt aber war der HSK-Spieler leicht vom Friedensangebot zu überzeugen, immerhin stand es dadurch schon 4:1 für die Gäste.
Jürgen brachte den Motor dann nochmal auf Touren. Mit Weiß gelang ihm eine ordentliche Partie, in der sein Kontrahent mit einem Qualitätsopfer taktische Komplikationen forcierte, die am Ende aber nicht genug Ertrag abwarfen. 4:2.
David spielte mit Schwarz eine gute Partie mit offenem Charakter. Er hatte den Fuß am Gaspedal und bestimmte lange Zeit das Tempo. Diese Initiative nahm er mit in ein Doppelturmendspiel und münzte sie am Ende in Material um. Wirklich tolle Vorstellung, David! 4:3 nur noch.

Am Spitzenbrett spielte Vater Christoph, ebenfalls mit Schwarz. Weiß hatte ordentlich Druck aufgebaut. Gab einen Bauern für Königsangriff. Doch Christoph parierte. Im Endspiel hatte er Turm, Springer und drei Bauern gegen Turm, Läufer und zwei Bauern. Am Ende zeigte sich, dass Christoph noch so viele Runden drehen konnte, wie er wollte – der entscheidende Vorteil würde damit nicht mehr rausspringen. Der langschrittige Läufer ist dem Springer dann doch überlegen und Remis das gerechte Ergebnis.
TV Fischbek – HSK VI = 3,5:4,5. So lautet das nüchterne Ergebnis der ersten Runde. Die Punkte für den Klassenerhalt müssen wir halt an anderer Stelle holen. Das Landesliga-Rennen ist ja noch lange nicht vorbei.