Fischbek I vs. Königsspringer III 4:4

Denis`Gesichtsausdruck nach dem Händedruck am Ende des Mannschaftskampfs sprach Bände. Wir hatten soeben den Mannschaftskampf gegen Königsspringer III mit 4:4 "verloren".

Es gehört zur Dramaturgie von Mannschaftskämpfen, dass einem Spieler die Rolle zufällt, den Wettkampf abzuschließen. Ob die letzte Partie einen Augenblick des Triumphs oder einen Augenblick der Tragödie bilden wird, kann schon an den Nerven zerren – an Nerven des Spielers und an den Nerven der Zaungäste. Denis nimmt gerne die aktive Rolle desjenigen ein, der bis zum Schluss am Brett sitzt und nicht passiv daneben steht. Vielleicht ist dies sogar die nervenschonendere Variante, aber das ist wohl ausschließlich eine Frage des subjektiven Befindens. Der Grad zwischen König oder Bettelmann kann schmal sein – sehr schmal. Nüchtern betrachtet war Denis`Partie klar gewonnen. Er hatte bereits zwei Bauern mehr und war am Drücker. Schwarz stand mit dem Rücken an der Wand, als Denis plötzlich die Qualität verlor. Vielleicht war dies aber auch Teil eines tieferen Plans, denn irgendwann hatte er gar fünf Bauern für die Qualität. Allerdings konnte Schwarz mit seiner Dame und dem Turmpaar ein paar eklige Drohungen gegen den weißen König aufbauen. Denis gelang es in der Folge leider nicht mehr, einen entlastenden Abtausch zu initiieren und verlor nach anhaltenden Angriffsdruck seinen Turm. Aus die Maus. Natürlich machte niemand Denis einen Vorwurf, weil kaum einer so energisch um die Punkte kämpft wie er. Schade, aber immerhin konnten wir so unseren ersten Mannschaftspunkt klarmachen und uns vorerst auf Platz 8 und damit den ersten Nichtabstiegsplatz hieven. Es wird noch ein langer, harter Weg vor uns liegen, unser Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen.

Wie liefen die anderen Partien? Thomas konnte als Erster den Daumen nach oben recken. Keine zwei Stunden dauerte es, bis es 1:0 für uns stand. Nur unwesentlich länger hielt ich es am Brett aus. Ich war darauf aus, ein Remis abzuklammern – und es gelang sogar recht problemlos. Felix musste dagegen die Segel streichen. Sein Gegner startete einen furiosen und unparierbaren Königsangriff – 1,5:1,5. Alexander brachte uns danach wieder in Führung, die mit den folgenden Remispartien von Christoph, Philip und Nikolas souverän verteidigt wurde. Nun hing alles am Fort- und Ausgang von Denis` Partie…