Königsspringer V : Fischbek II – 5:3

Als treffendere Titelzeile hätte sich "Baldur Schroeter und seine Schüler gegen Fischbek II" angeboten: Neben ihm an Brett 1 bestand die Gastmannschaft ausschließlich aus jüngeren Spielern, sodass an diesem Mannschaftskampf mehr U20- als Ü20-Spieler beteiligt waren, darunter 2 amtierende und eine ehemalige Hamburger Jugendmeister (wenn ich niemanden übersehen habe). Es hätten sogar vier sein können, aber Justus Streich erschien nicht, sodass Philipp Reichhardt gleich unseren ersten Brettpunkt verbuchen durfte.

Am ersten Brett hatte Denis Schermer – wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben – offenbar einen Zug weniger Theorie im Kopf als sein Gegner. Der resultierenden schlechteren Stellung gesellte sich schnell materieller Nachteil hinzu, und das war es dann.

Derweil hatte ganz am anderen Ende des Tisches unser Ersatzmann Klaus Düwel eine Gambitvariante gewählt, aber daraus nicht genug Kapital schlagen können. Schließlich musste auch er die Waffen strecken.

Unser Brett 5, Knud Schulenburg, begann in einer scharfen Stellung mit beiseitigem Königsangriff immer mehr Zeit zu investieren – nur leider ohne zählbare Resultate.

Sehr scharf hätte auch die Partie meines anderen Sitznachbars, Andreas Wanke, sein können. Für seinen Wenigerbauern hatte er gute Kompensation in Form eines gegen den König gerichteten Läuferpaars. Anstatt sich aber wie gewohnt auf den gegnerischen Monarchen zu stürzen, versuchte Andreas sein Glück am Damenflügel. Schließlich wurde dann doch unter einem Figurenopfer ein Königsangriff eingeläutet, der auch zum Matt führte – nur dass es leider Andreas selbst war, der Matt gesetzt wurde.

Von Thomas Peters Partie habe ich außer der schrecklichen Eröffnung nichts gesehen. Fest steht, dass Thomas einen Brettpunkt für uns geholt hat, also war es bestimmt eine Glanzleistung.

Meine eigene Partie verlief in etwa so wie einige von mir in dieser Saison, nur dass ich dieses Mal auf der Gewinnerseite stand. In einer strategisch gesprägten Stellung verbrauchte meine Gegnerin eine Menge Bedenkzeit. Als es dann kompliziert wurde, hatte sie nur noch vier Minuten auf der Uhr und griff fehl.

In der letzten noch laufenden Partie musste sich also Jörg Schwarzkopf gegen den U14-Meister Jakob Pfreundt durchsetzen, um uns einen Mannschaftspunkt zu retten. In einem Endspiel mit Wenigerbauern war das aber wohl nur noch möglich, wenn Jakob nicht innerhalb der ihm verbliebenen zehn Minuten gewinnen könnte. Konnte er aber – Jörg musste die Qualität geben, um einen Freibauern zu stoppen, und konnte sich mit Läufer+Bauer nicht gegen Turm+Bauer halten. Schließlich gab Jörg gab, als Jakob mit über 90 Sekunden noch mehr als genug Zeit gehabt hätte, um mit Turm und König mattzusetzen.

Das Endergebnis ist natürlich bedauerlich, zumal wir die nominell überlegene Mannschaft waren. Man kann nur hoffen, dass wir uns nächste Woche gegen Langenhorn besser schlagen.