Rangliste 2011 – Spieltag 19. August

Dünn besetzt ging der gestrige Spielabend über die Bühne. Lediglich drei Begegnungen wurden vor den Augen der anwesenden Kiebitze ausgetragen. Und alle drei Partien gewannen die Spieler mit den weißen Figuren.

Die erste Entscheidung des Abends fiel in der Partie Stephan Buzuk gegen Thomas Benthin. Lange Zeit schien hier alles einen friedlichen Ausgang nehmnen zu wollen; die Partie befand sich nach meiner flüchtigen Einschätzung in einem Gleichgewicht. Als die Partie in ein Doppelturmendspiel überging, hatte sich Stephan – so schien mir – einen kleinen strategischen Lapsus erlaubt. Trotzdem sollte das natürliche Ergebnis am Ende doch die Punkteteilung sein. Ich war schon überrascht, als sich Stephan nur kurze Zeit nach dem vermeintlichen kleinen Lapsus als Sieger in die Ergebnisliste eintrug. Hatte Thomas etwas übersehen?

Das Ergebnis der Partie Dieter Wasserberg gegen Martin Wincierz habe ich mit meinem einleitenden Satz bereits vorweggenommen. Wie Dieters Erfolg im Detail zustande gekommen ist, habe ich nicht gesehen. Irgendwann hatte er im Mittelspiel eine Leichtfigur mehr und machte kurzen Prozess mit Martin. Dieter ist momentan einfach unschlagbar und hat sich seinen anstehenden Skandinavienurlaub mit vier aus vier redlich verdient.

Zu guter letzt besiegte in einem sizilianischen Duell Jakob Kneip seinen Gegner Matthias Luckhardt. Natürlich blieb Jakob seinem Eröffnungsstil treu und wählte eine eher selten gespielte Variante. Trotzdem war es erstaunlich, dass er hier bereits nach kurzer Zeit eine Figur gegen zwei Bauern gewinnen konnte. Matthias musste etwas übersehen haben, denn anders ist es nicht zu erklären, dass er – entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten – ziemlich schnell spielte und kaum Zeit verbrauchte. Eine allen Schachspielern vertraute Situation, wenn der Frust an einem nagt und nur die gute Erziehung verhindert, die Figuren mit einem Schlag vom Brett zu wischen. Trotzdem versuchte Matthias das Beste aus der misslichen Situation zu machen und seinen Raumvorteil auszuspielen. Jakob gelang es aber, dem Druck standzuhalten und die Initiative von Matthias Figuren sukzessive zu ersticken. Die schwarze Bauernstellung am Damenflügel sah zum Schluss der Partie auch reichlich fertig aus (isolierter Bauer auf der a-Linie und ein Triplebauer auf der c-Linie). Jakob hat jetzt bereits drei Punkte aus drei Partien. Nicht schlecht für jemanden, der als Nachrücker für Peter Schausten erst unmittelbar vor dem Turnier berufen wurde. Auf dem Heimweg fragte ich Jakob, ob er mit "Dänemark 1992" etwas anfangen kann. Er verneinte, aber Fussballkenner wissen Bescheid.

Hier noch die (diesmal wohl unnötige) Kurzübersicht:   

Buzuk – Benthin            1:0

Wasserberg – Wincierz   1:0

Kneip – Luckhardt          1:0