TV Fischbek III vs. Langenhorn II 5,5:2,5 – Update

Einen gelungen Einstieg in die Saison gelang unserer Dritten im Heimspiel gegen Langenhorn II. Fünf Siege und zwei Remis stellten eine schöne Ausbeute am ersten Spieltag der HMM 2020 dar.

Den Grundstein für den Erfolg legte….Jakob! Vor einiger Zeit zeigte er mir, wie ich die Zweispringer-Variante im Caro-Kann druckvoller spielen sollte. In zahlreichen Abspielen ergaben sich sogar klare Gewinnstellungen für Weiß. Zum Glück konnte ich mich an Jakobs Lektion erinnern und wiederholte stumpf, was er mir seinerzeit predigte. Ohne selbst an igendeiner Stelle kreativ sein zu müssen, konnte ich nach elf gespielten Zügen bereits den vollen Punkt verbuchen. Danke, Jakob!

Auf diesem Wege unverhofft mit viel Tagesfreizeit ausgestattet, war es mir ausnahmsweise möglich, den Fortgang des Mannschaftskampfs weitgehend aufmerksam zu begleiten. Es dauerte nicht nicht lange, da konnte mir Jürgen mittels erhobenen Daumen signalisieren, dass sich unser Punktekonto weiter aufgefüllt hatte. Aus einer gedrückten, aber soliden Position heraus überrumpelte er seinen Gegner. Der modus operandi ist (seufz) meiner Aufmerksamkeit leider entgangen.  

Nicht entgangen ist mir der Spielverlauf meines Tischnachbarn David, der sich gegen einen nominell stärkeren Gegner gut behaupten und aus einer vollkommen ungefährdeten Position heraus seinem Gegner remis anbieten konnte. Trotz des Spielstands wurde das Angebot angenommen, was nicht nur mich, sondern auch David erfreuen konnte, denn er muss sich – anders als der Rest der Trupppe – am Samstag bei der HJET ins Zeugs legen.

Seine Spielberechtigung bei der HJET hat Klaus bereits vor einigen Jahren verloren. Nicht verloren hat er dagegen die Lust aufs Schachspielen, auch wenn dieser Elan gestern leider nicht von Erfolg gekrönt wurde. Am Ende fehlte einfach zu viel Material, um Zählbares herauszubekommen.

Der Halbzeitstand lautete also 2,5:1,5 und es war keineswegs sicher, dass wir am Ende weiterhin die Nase vorne haben würden. Die Beruhigungspille für den Fischbeker Mannschaftsführer verabreichten in Gemeinschaftsproduktion Knud und sein Gegner Hugo Schulz. Knud hatte wie gewohnt viel Zeit in sein Spiel gesteckt und eine solide Position mit einiger Perspektive herausgearbeitet. Sehr viel mehr war es nach meiner laienhaften Einschätzung aber auch nicht 1. Dass es zum sudden death kam, war einem Trugbild des Langenhorner Mannschaftsführers zuzuschreiben, der Knuds Angriff überschätze und vollkommen unnötig die Qualität gab.  Den Rest erledigte Knud mit all seiner Routine.  

Vollkommen beruhigt war ich, als Viktor – ebenfalls sehr routiniert – ein vermeintlich ausgeglichenes Turmendspiel in einen Sieg umdrehen konnte. Sein totaler Durchmarsch in der Aspirantenklasse aus dem letzten Herbst scheint ihm neuen Schwung verliehen zu haben.

Damit war der Sieg von Fischbek III erst einmal unter Dach & Fach gebracht. Für die Kosmetik sorgten noch die Bretter 4 und 5. 

Für eine Kuriosität hätten beinahe die Kontrahenten an Brett 4 gesorgt. Sechs Partien waren bereits beendet und es tummelten sich immer noch alle 32 Klötzchen auf deren Brett. Beide Seiten hatten sich ineinander verkeilt, wobei Stephan einge Optionen bewahrte die Stellung unter günstigen Vorzeichen zu öffnen. Irgendwann ist dann doch noch ein Springerpaar getauscht worden, während sich Peter an Brett 5 tapfer, aber letztlich vergebens bemühte, seine Partie über Wasser zu halten. Hätte er seine Partie etwas eher aufgegeben, was objektiv zweifelsfrei gerechtfertigt gewesen wäre, wäre das Kuriosum perfekt geworden, aber ich will ihn dafür nicht tadeln, sondern loben, weil er aufopferungsvoll alles bis zur letzten Patrone versuchte. Genau diese Einstellung brauchen wir, um als Mannschaft erfolgreich zu sein.

Mit einem Sieg begannen wir den Mannschaftskampf – mit einem Sieg beendeten wir diesen auch. In sachlicher und ruhiger Weise entwickelte Stephan Druck auf die Stellung seines Gegners, ohne dabei eine klare Gewinnkombination anbringen zu können. Für den schnellen Zusammenbruch sorgte sein langenhorner Gegenüber, der in einem Akte der Verzeiflung einen Springer ins Geschäft steckte, ohne dafür Rendite zu sehen. Bei nahezu vollem Brett flog dann sehr schnell das weiße Handtuch aus der langenhorner Ringecke.  

Der Auftakt ist also gelungen. In zwei Wochen müssen wir uns in einem weiteren Heimspiel mit der scheinbar übermächtigen Mannschaft des Aufstiegsaspiranten SC Sternschanze auseinandersetzen. Ich hoffe, dass uns Erkältungen, Dienstpläne und Ähnliches keinen allzu großen Strich durch die Rechnung machen werden.  

 

1  Meine Einschätzung erwies sich im Nachhinein als zutreffend – und zwar meine Selbsteinschätzung als Laie! Knud wies im Verbund mit dem „alten“ Fritz nach, dass er sich in der fraglichen Stellung bereits mit 1,77 Einheiten im Vorteil befand. Es hätte allerdings noch einen erheblichen Aufwand bedeutet, diese Stellung in einen vollen Punkt zu transformieren. Letztlich hat Hugo Schulz Knud die Arbeit am Ende abgenommen.  

    

 

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