TV Fischbek 1 vs. NTSV 1

Mit etwas Verspätung, aber besser als nie, hier der Bericht zum letzten Mannschaftskampf der ersten Mannschaft.

Bei uns war am 13.2. die Hütte voll. Es spielten nicht nur wir gegen den NTSV, sondern auch unsere dritte Mannschaft gegen das Jugendteam Weiße Dame 3.

Zum dritten und damit leider letzten Mal in Folge war unser Ersatzmann Hubert Kopyto dabei. Vom Rating her war bei diesem Aufeinandertreffen eine enge Kiste zu erwarten: An den ersten beiden Brettern hatten wir nominelles Übergewicht, in der Mitte war es ausgeglichen und unsere letzten beiden Bretter waren an DWZ doch ein Stück weit unterlegen. Aber schon die ersten beiden unserer Einsätze haben deutlich gezeigt, dass die DWZ kein besonders zuverlässiger Indikator ist, wenn es um Fischbeker geht. Also auf in den Kampf!

Vorher jedoch musste Mannschaftsführer Nikolas Egelriede neben der üblichen Begrüßung leider noch etwas anderes, unübliches ansagen: Einen Aufruf, sich am Brett sportlich, fair und angemessen zu benehmen. Nach einem Vorfall im letzten Jahr bei uns, der für die Aufstellung des entsprechenden Spielers in der Mannschaft offenbar keinerlei Konsequenzen hatte, war das bedauerlicherweise keine Selbstverständlichkeit. Umso erfreulicher, dass der Mannschaftskampf dieses Jahr glatt über die Bühne ging.

Und das nicht nur in benimmtechnischer Hinsicht, sondern auch in schachsportlicher. Aber eins nach dem anderen.

Christoph Serrer hat in dieser Saison offenbar noch nicht die Blutlust für sich entdeckt und seinen zweiten halben Punkt "abgegeben". Ein Remis am ersten Brett ist natürlich kein schlechtes Ergebnis, aber ein Start wie in der letzten Saison mit 2/2 wäre natürlich noch besser.

Weiter ging es mit Thomas Peters, dessen Gegner in einer taktisch nichttrivialen Stellung einzügig einen Turm einstellte. Glück für uns, auch wenn ich Thomas durchaus auch nach anderen Zügen einen vollen Punkt zugetraut hätte.

Bei mir selber entwickelte sich ein ziemlich undurchsichtiges Mittelspiel, sodass ich zeitweise von den anderen Partien nichts mehr mitbekommen habe. In diese Phase fiel der Sieg von Alexander Schneider, der sich nach zwei halben Punkten in den Runden zuvor eingespielt zu haben scheint.

Von Nikolas Partie hingegen habe ich ein bisschen was mitbekommen, nämlich dass er eine gute Stange Material mehr hatte. Bis zur Aufgabe des Gegner hat es noch eine ganze Weile gedauert, aber schließlich hat Nikolas doch den vollen Punkt kassiert.

Irgendwo in diesem Zeitraum hat Andreas Wanke eine Stellung, die ich als lavierträchtig eingeschätzt hatte, in einen halben Punkt verwandelt. Sicherlich ein solides Ergebnis, und hoffentlich das Ende der winterbedingten Erkältungsphase, sodass es befreit weitergehen kann. Besonders, weil Andreas ja immer sagt: "Schach ist Wintersport!"

In meiner eigenen Partie genoss ich dank der sehr passiven und vorsichtigen Spielweise meines Gegners einen enormen positionellen Vorteil. Zwei grobe Ungenauigkeiten meinerseits waren nicht bestraft worden, und damit war es das dann mit Gegenspiel für meinen Gegner. Einziges verbleibendes Problem war, wie immer, meine Zeit. Auch dieses Mal war ich im Mittelspiel ziemlich großzügig damit umgegangen und hatte in der Verwertungsphase nun nur noch etwas über zehn Minuten. Glücklicherweise erlaubte mein Gegner mir eine taktische Abwicklung in ein glasklar gewonnenes Endspiel, sodass ich doch mal schauen konnte, was die anderen so anstellten.

Von der Partie von Denis Schermer habe ich zwar nur noch das Ende mitbekommen, aber das war hübsch. In eine Abwicklung, die zu einem Ungleuchgewicht mit Dame für Denis und diversen Figuren für den Gegner zu führen schien, streute Denis ein, zwei präzise Zwischenzüge ein, die die Anzahl der Figuren soweit reduzierte, dass der Gegner sofort aufgab. Damit stand es schon 5:1 für uns!

Nachdem auch mein Gegner das Handtuch warf, blieb somit lediglich Huberts Partie übrig. Hier fand Hubert in einer Stellung mit stark reduziertem Material einen Weg, das Material gänzlich auf Null zu reduzieren und uns so das grandiose Ergebnis von 6,5 – 1,5 zu sichern. An dieser Stelle nochmal einen ganz großen Dank an Hubert, der als Ersatzmann zwei halbe Punkte gegen zwei sehr starke Gegner geholt hat und gegen Eimsbüttel noch einen ganzen Punkt dazu. Damit ist Hubert unter unseren Spielern derjenige, der am weitesten über seiner DWZ performt hat — eine echt tolle Leistung also. Hoffentlich spielen unsere nächsten Ersatzleute genauso gut!

Insgesamt war es ein rundrum erfolgreicher Abend für unsere Mannschaft.