Klassenerhalt trotz Niederlage

Am vergangenen Freitag trat die Zweite in Form eines letzten Aufgebotes an, um in ihrer Staffel A der Bezirksliga durch eine nicht all zu hohe Niederlage wenigstens den Klassenerhalt zu sichern. Da sich von den vier Mannschaftsspielern, die sich für das zeitgleich ausgetragene Finale der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft in Halle qualifiziert hatten, zwei dorthin verfügten und ein weiterer aus privaten Gründen ausfiel mussten drei Lücken gestopft werden. Mannschaftsführer Andreas gelang das zu zwei Dritteln.

Die Ausgangslage war wie folgt: Gewinnt der Mit-Abstiegsapirant Wilhelmsburg gegen den Tabellenzweiten Langenhorn hoch so zählte für uns jeder Brettpunkt, denn die Jungs von der Insel hatten vor der Schlussrunde zwei Mannschafts- und drei Brettpunkte Rückstand auf uns – durchaus aufholbar!

Auch unser Gegner Marmstorf erschien zum Showdown mit zwei Ersatzleuten. Diese Trümpfe stachen leider erheblich besser als unsere. Alexander, der in seiner Kreisligamannschaft eine Traumsaison gespielt hatte, verlor ebenso wie Norbert, der sich extra aus Reinbek zu seinem einzigen Saisoneinsatz zu uns begeben hatte. Da beide Bretter weit von meinem entfernt lagen und ich selbst arg beschäftigt war konnte ich von dem Geschehen dort nur entsetzt ein elementares Endspiel König und Bauer gegen Solokönig sehen mit schulbuchmäßiger Demonstration der Bedeutung der kritischen Felder. Da wir zu dem Zeitpunkt schon den kampflosen Punkt an Brett 1 sowie ein adrenalin- und testosteronloses Remis an Brett zwei (Philip) abgegeben hatten stand es relativ fix 0,5:3,5.

Thomas, der zwischenzeitlich schon recht bedenklich stand, konnte noch ein sehr ausgeglichenes, beinahe totremises Endspiel ergattern und den Score auf einen satten Punkt schrauben.

Ähnlich sah es bei Peter aus, der ein Turmendspiel trotz zwei Minusbauern aufopfernd verteidigte und letztlich einen weiteren halben, kostbaren Punkt beisteuerte.

Blieben noch Jakob und ich selbst. Jakob, der eine Traumsaison gespielt hatte, hatte eine Figur für zwei Bauern erbeutet und arbeitete lange an der Verwertung des Vorteils. Gerade als sein Gegner soweit das Material reduziert hatte, dass nur der falsche Läufer und ein Randbauer unter Jakobs Kommando verblieben und er sich befriedigt zurück lehnte, verlegten eben diese letzten Püppchen dem gegnerischen König den Weg ins rettende Eck, sodass diesmal der falsche Läufer obsiegte (sehenswert und selten).

Mit nun schon 2,5 Punkten auf dem Fischbeker Konto konnte ich daher meine trotz Mehrbauer aussichtslosen Gewinnbemühungen im Doppelturmendspiel einstellen und das Ergebnis zum 3:5 abrunden.

Blieb noch das Zittern und Zagen, bis Wilhelmsburg und Langenhorn am Sonnabend Nachmittag endlich ihr Ergebnis gemeldet hatten – 4:4, Rettung für uns. Traurig für die sympathischen Jungs von der Elbinsel, die den direkten Durchmarsch von der Stadt- in die Kreisliga erlitten. Kommt bald wieder!

"Klassenerhalt trotz Niederlage" oder eher "Klassenerhalt als Niederlage"? Wie alle Jahre mit deutlichen Aufstiegsambitionen und als DWZ-stärkstes Team angetreten den Klassenerhalt auf diese Weise und zu diesem Zeitpunkt zu schaffen kann nicht befriedigen.

Ein Kommentar

  1. Traumsaison?

    Ich würde mein Ergebnis von 5.5/9 nicht als Traumsaison bezeichnen – vorsichtigen Berechnungen zufolge wird es mich um die 40 DWZ-Punkte kosten. Die Traumsaison kann man eher Thomas bescheinigen, der nach der Auswertung bis auf drei, vier Punkte an mich herankommen sollte.

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