Fischbek I vs. Blankenese I 4:4

Mit dem gestrigen Unentschieden im Mannschaftskampf gegen Blankenese I und dem gleichzeitigen 2:6 unseres Konkurrenten HSG/BUE ist auch rechnerisch der Klassenerhalt gesichert. Am Klassenerhalt bestanden nach unserem Erfolg aus der Vorrunde zwar keine echten Zweifel mehr, aber … Sicher ist sicher. Den Klassenerhalt hatte auch unser Gegner in der Vorrunde bereits geschafft. Trotzdem erschien die Mannschaft in Bestbesetzung, obwohl es für sie doch eigentlich nur noch um die Goldene Ananas ging. Erstaunt war jedoch keiner von uns, denn Blankenese hatte bis dato dank seines geschlossenen Auftretens eine tolle Saison gespielt. Bis zur Mitte der Saison war man in dieser sehr ausgeglichenen Gruppe sogar eine zeitlang Tabellenführer. Insofern war auch davon auszugehen, dass man sich die tolle Saison nicht durch eine Schlappe gegen uns verderben wollte. Eine ähnliche Motivation durfte ich zweifelsfrei aber auch unserer Mannschaft unterstellen. Bis auf Felix, der beruflich verhindert war, konnten wir ebenfalls Bestbesetzung vermelden. Mit Jannis als Ersatz für Felix waren wir zudem bestens für das Duell gewappnet. 

Um halb zehn war es denn auch so weit. Den Spielberichtsbogen zierte ein erfreuliches "1:0". Doppelt erfreulich aus meiner Sicht, denn die "1" wies mich als Sieger aus. Dabei war zu Beginn der Partie nicht abzusehen, dass ausgerechnet meine Partie als erste beeendet sein sollte. Beide Seiten lavierten zunächst hinter den eigenen Bauernketten. Nachdem die h-Linie halbgeöffnet war, versuchten wir beide, diesen Umstand für uns auszunutzen. Vermutlich waren wir beide derart auf die h-Linie fokussiert, dass wir beide eine mögliche Öffnung der c-Linie im 18. Zug nicht in Betracht zogen. Mit 19. …Tc8 versperrte ich im nächsten Zug der weißen Dame das Eindringen auf c7. Danach stand wieder die h-Linie im Zentrum des Geschehens. Nach dem Tausch eines Turmpaares tauchte der gegnerische Turm via h6 irgendwann bedrohlich auf f6, gestützt von einem Bauern auf e5, in meiner Königsstellung auf. Dies gab mir aber die Gelegenheit zu kontern. Der "Schlieffen-Plan" funktionierte nach dem Muster, die Dame über h5 nach h1 zu spielen, während mein Turm die d-Linie okkupierte und das von meiner Dame gedeckte Feld d1 erreichte. Mit zwei Schwerfiguren auf der gegnerischen Grundreihe war kein sinnvoller Widerstand mehr möglich. Handtuch.

Eine hübsche Schlusskombination rundete den Erfolg von Christoph an Brett 1 ab. Bei der Wahl zwischen Damenverlust oder Matt entschied sich der Gegner ebenfalls für das weiße Handtuch.  Mit dem Zwischenergebnis von 2:0 durften wir hoffen, den Mannschaftskampf erfolgreich zu gestalten. Leider kam es dann doch etwas anders. Erst musste Denis unerwartet eine Niederlage quittieren. Eine Gewinnstellung verdarb er leider zur Null auf dem Spielberichtsbogen. Zum Glück ist die verkorkste Saison jetzt bald für ihn zu Ende. Mund abwischen und nächstes Jahr immer voll auf die Zwölf geben. Auch Nikolas musste seine Partie – für mich etwas zu plötzlich – aufgeben. Warum? Keine Ahnung. Es wird sicherlich objektive Gründe gegeben haben. 

Nach dem Halbzeitstand von 2:2 bahnte sich bereits das spätere ein Unentschieden an. Der Plan: Philip gewinnt, Alex verliert und Thomas und Jannis spielen unentschieden. Die Regieanweisung wurde jedoch von Philip "missachtet". Sein Remis hatten wir nicht auf dem Zettel. Das galt aber auch für den doch etwas überraschenden Sieg von Jannis. In einem Turmendspiel mit Mehrbauern auf der b-Linie sowie jeweils drei Bauern auf dem Königsflügel hätte er noch viel Arbeit investieren müssen, um mehr als ein Remis zu erzielen. Nur Caissa oder Dr. Karsten Müller hätten sagen können, ob der Aufwand in einem vernünftigem Verhältnis zum Ertrag zu bringen war. Mittels eines bekannten Standardmanövers gelang es Jannis aber doch, seine Partie zu gewinnen. Damit kehrte wieder Ruhe ein. Alex verlor "planmäßig" nach hartem, aber vergeblichen Kampf und Thomas konnte wegen seiner gedrückten Stellung den Mehrbauern – wie vermutet – letztlich nicht verwerten. 

Das 4:4 gegen Blankenese war insgesamt gesehen verdient. Vielleicht wäre mehr drin gewesen, wenn… Gleiches dürften aber auch mit ebenso großer Berechtigung unsere Gäste von sich behaupten. Am letzten Spieltag geht es in der zentralen Schlussrunde am 16. Juni gegen den zweiten Anzug von Blankenese. Auch hier geht es nur noch um Kosmetisches. Wir könnten in der Endabrechnung auf 9:9 Punkte kommen und Blankenese II will sich achtbar aus der Stadtliga A verabschieden. Spannend wird es trotzdem – an den Nachbartischen! Mit Union Eimsbüttel II gibt es nunmehr den x-ten Tabellenführer in der Saison. Mal sehen, wer am Ende die Nese, äh…Nase vorn hat.